Wirecard Aktie: Für Aktionäre gibt es hier nichts mehr zu holen
Immer deutlicher wird: Die Wirecard Aktie bleibt auch auf dem Kursniveau nach dem Crash noch eine Blase. Aktuell kommt das insolvente Unternehmen auf rund 312 Millionen Euro Börsenwert bei milliardenschweren Schulden. Eine erste Bank hat sich hervor gewagt und geschätzt, was der Verkauf von Assets der insolventen Wirecard an Verkaufserlösen einbringen könnte. Man prognostiziert einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag, der bei dieser Höhe nicht einmal ansatzweise ausreichen würde, um eine prozentual zweistellige Insolvenzquote für die Gläubiger zu erzielen.
Im Klartext: Für Aktionäre gibt es nichts. Null. Trifft diese Einschätzung ein, wird die Wirecard Aktie wertlos. Allzu überraschend wäre das nun allerdings nicht mehr nach den jüngsten Entwicklungen.
Derweil werden die Geschichten vor allem rund um den gefeuerten Wirecard-Vorstand Jan Marsalek immer wilder. Spionage, Drogen, Geldwäsche - derzeit kochen viele Geschichten hoch, die zwar „amüsant” zu lesen, für den Aktienkurs von Wirecard allerdings weitgehend bedeutungslos geworden sind. Am Freitagmorgen liegen die Indikationen für die Wirecard Aktie übrigens bei 2,55/2,59 Euro und damit leicht über dem gestrigen XETRA-Schlusskurs, notiert bei 2,48 Euro (-10,74 Prozent).
Für Anleger bleibt das Papier ein Hochrisikotitel, von Zockern bestimmt, für die Deutsche Börse eine Peinlichkeit, die man aufgrund des eigenen Regelwerks im DAX theoretisch bis September durchschleppen muss, wenn den Börsenmanagern nicht noch irgendein Zaubertrick einfällt.
An der Börse ist die Wirecard-Story also noch nicht zu Ende, der Inhalt des letzten Kapitels lässt sich aber jetzt schon absehen. Ein Mantel, aktuell hoch verschuldet und mit potenziellen milliardenschweren Prozessrisiken belegt, dessen Listing irgendwann eingestellt werden dürfte - für die Aktionäre mit Totalverlust.