Wirecard: Verfahren eingestellt in der „Affäre Zatarra”
Im Vorfeld der 2019 gegen Wirecard erhobenen Bilanzmanipulationsvorwürfe war das DAX-notierte Unternehmen schon einmal Gegenstand einer „Shortseller-Affäre”: Zatarra Research hatte gegen die Gesellschaft aus Aschheim bei München den Vorwurf von Unregelmäßigkeiten erhoben. Wirecards Aktienkurs war als Folge dieser „Enthüllungen” im Jahr 2016 schon einmal massiv eingebrochen, um dann bei 29,14 Euro wieder Fuß zu fassen und in Richtung des Allzeithochs im September 2018 bei fast 200 Euro zu haussieren.
Mehr als drei Jahre nach dem Kurseinbruch klappt die Münchener Justiz ein Verfahren gegen Zatarra Research in Person des Shortsellers Fraser Perring zu. Wie Reuters berichtet, will man in München bei der zuständigen Justiz das Verfahren gegen Perring wegen Kursmanipulation einstellen. Perring hat dem Bericht zufolge zuvor der Zahlung einer fünfstelligen Summe an eine gemeinnützige Organisation zugestimmt. „Perring bestaetigte, dass er seinen deutschen Anwalt autorisiert habe, die Zahlung an eine gemeinnuetzige Organisation zu leisten. „Die Zahlung ist erfolgt”, sagte er auf eine Anfrage von Reuters hin", meldet Reuters.
2019 war Wirecard erneut in den Blickpunkt von Bilanzmanipulationsvorwürfen gekommen, der Aktienkurs konnte sich bisher auch vor dem Corona-Crash nie in Gänze von dem Rückschlag erholen. Im Zusammenhang damit kam es ebenfalls zu Ermittlungen der Münchener Behörden, die aber von den 2016er-Ereignissen getrennt sind. Zuletzt hatte eine forensische Prüfung der Bilanzmanipulationsvorwürfe durch KPMG kein gutes Licht auf Wirecards Compliance-Organisation geworfen. Mittlerweile hat Wirecard Restrukturierungen und eine Neuordnung im Vorstand angekündigt.