Wirecard: Doppelmeldung aus Übersee
Investoren haben bei Wirecard heute einiges mitmachen müssen. Der verspätete KPMG-Bericht hat nicht den erhofften Freispruch für den DAX-Konzern gebracht. Vielmehr sind viele Fragen offen geblieben. Ob und wann diese beantwortet werden, ist völlig offen.
Neben der Meldung zum Report der Prüfer gibt es noch eine weitere Mitteilung von Wirecard, die aber weniger bedeutsam ist. Wieder einmal berichtet die Gesellschaft über Stimmrechtsveränderungen. Und wie so oft in den vergangenen Wochen liegt der Ursprung der Meldung bei Morgan Stanley.
Die Amerikaner hatten ihren Anteil an Wirecard zuletzt auf 2,26 Prozent heruntergefahren. Am 20. April sowie am 21. April verstärkt Morgan Stanley dann aber wieder das Engagement bei den Deutschen. Steigt die Summe aller Anteile am 20. April auf 7,41 Prozent an, so legt der Wert einen Tag später auf 7,65 Prozent zu.
Wie üblich spielen die normalen Aktien dabei eine eher untergeordnete Rolle. Ihr Anteil steigt von 0,25 Prozent über 1,01 Prozent auf 1,34 Prozent an. Das entspricht fast 1,66 Millionen Stimmrechten.
An Instrumenten hält Morgan Stanley am 21. April 6,31 Prozent, vor den Stichtagen lag der Wert bei 2,01 Prozent. Vor allem zwei Instrumente fallen auf. Einerseits ein Rückübertragungsanspruch aus einer Wertpapierleihe über 3,49 Prozent, andererseits ein Equity Swap über 2,08 Prozent. Dazu kommt unter anderem noch eine Put Option mit 0,5 Prozent.
Man kann davon ausgehen, dass es in den kommenden Tagen weitere Stimmrechtsmitteilungen der Amerikaner geben wird.
Die Aktien von Wirecard verlieren heute 26,1 Prozent auf 97,60 Euro.