Wirecard: Eine deutliche Ohrfeige
Die Analysten der Nord LB nehmen sich den KPMG-Bericht zu Wirecard vor. Aus ihrer Sicht werden nicht alle erhobenen Vorwürfe entkräftet. Wesentliche Fragen bleiben demnach ungeklärt. Das betrifft vor allem das Geschäft mit Drittpartnern. Hier fehlen teils Unterlagen. Entsprechend kann hier keine wirkliche Aussage getroffen werden. Es werden ferner eine Reihe von Dokumentations- und Organisationsschwächen erkannt, an denen man bei Wirecard arbeitet.
Aus Sicht der Analysten sieht ein Freispruch anders aus. Einige Vorwürfe können vom Tisch geräumt werden, im Drittpartnergeschäft bleiben jedoch Unklarheiten. Die Zeit von 2016 bis 2018 bleibt hier ein schwarzes Loch. Damit stehen Tor und Tür für neue Vorwürfe offen, so die Experten.
Auf das operative Geschäft wird dies vermutlich kaum Einfluss haben. Wirecard dürfte weiter dynamisch wachsen.
Die Experten nehmen ihr Rating für die Aktien von Wirecard von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Das Kursziel liegt unverändert bei 102,00 Euro.
Die Aktien von Wirecard verlieren am Mittag 19,3 Prozent auf 106,56 Euro.