Wirecard Aktie: Ein Grund zur Sorge?
Jetzt werden Gewinne mitgenommen: Gestern schon schlitterte die Wirecard Aktie in eine erste Kursschwäche, obwohl die DAX-Aufnahme bevor stand. Heute setzt sich der Kursverlust fort. Notierte der DAX-Aufsteiger noch am Dienstag bei 199 Euro auf einem neuen Rekordhoch, so werden am heutigen Donnerstagvormittag im frühen XETRA-Handel Kurse bis zu 177,80 Euro für die Wirecard Aktie notiert. Erste prozyklische Verkaufssignale sind zu sehen. Wir hatten zuletzt davor gewarnt: „Wichtige Unterstützungsmarken im Kursverlauf der Wirecard Aktie sind weiterhin um 188,45/190,15 Euro und bei 185,10/186,55 Euro vorhanden. Würden diese unterschritten, könnte sich die Neigung zu Gewinnmitnahmen vergrößern”, hieß es in unseren Wirecard-Chartchecks. Das hat sich nun bestätigt.
Angesichts der langen Hausse, die die Wirecard Aktie vollzogen hat und in deren Rahmen die Effekte der DAX-Aufnahme zu großen Teilen vorweg genommen wurden, überraschen die Gewinnmitnahmen kaum. Nun, wo Wirecards DAX-Aufstieg feststeht, heißt es „sell on good news”. Ein kleiner Support um 178,40/178,50 Euro hat den Abwärtsschwung aber zunächst gebremst, aktuell notiert die Wirecard Aktie bei 182,90 Euro gegenüber dem gestrigen XETRA-Schlusskurs kaum verändert.
Wirecard will neue Kunden wie Streamingdienste gewinnen
Noch kann man aus der Abwärtsbewegung vom Dienstagshoch auf das heutige bisherige Tagestief keine Trendwende nach unten ablesen. Eine einfache Konsolidierung bleibt eine Option, weitere Verkaufssignale für die Wirecard Aktie könnten möglichen Spekulationen auf eine vorläufiges Ende der Hausse aber weitere Nahrung geben.
Zumal auch Wirecard heute auf die Euphorie-Bremse tritt - wenn auch eher unabsichtlich. So will sich Wirecard laut Aussagen von Finanzvorstand Alexander von Knoop gegenüber der Nachrichtenagentur dpa zukünftig verstärkt auf organisches Wachstum fokussieren. Zuvor hatte das süddeutsche Unternehmen eine ganze Reihe von Zukäufen getätigt. Man sei nun auf allen Kontinenten vertreten, so der Manager. „Wir werden uns nun auf Wachstum aus eigener Kraft und Innovationen konzentrieren und Zukäufe nur opportunistisch sehen”, kündigt von Knoop gegenüber dpa an. „Wir erwarten einen Schub für mobiles Zahlen vor allem durch Zahldienste wie Google Pay und Apple Pay, da sie den mobilen Bezahlvorgang mit Lösungen wie "boon" erheblich vereinfachen”, so von Knoop weiter. Wirecard wolle auch neue potenzielle Kunden wie zum Beispiel Streamingdienste stärker in den Fokus nehmen