Wirecard Aktie: Shortseller-Schock schon überwunden?

Gezielte Shortattacken waren bei der Wirecard Aktie schon in der Vergangenheit zu sehen. Das hat den Aktienkurs des TecDAX-notierten Konzerns nicht davon abgehalten, nach dem Zatarra-Unwesen auf neue Rekordhochs zu steigen. Nach der Zatarra-Attacke haussierte die Wirecard Aktie seit März 2016 von 29,40 Euro auf 111,00 Euro, die erst am Freitag der vergangenen Woche erreicht wurden. Letztendlich war das ganze Chaos, was Zatarra verursacht hatte, im Langfristchart des Titels trotz zwischenzeitlich deutlicher Kursverluste nur eine etwas größere Delle.
Am gestrigen Dienstag kam es erneut zu einer von einem Medienbericht begleiteten gezielten Short-Attacke, wir berichteten, deren Inhalt von Wirecard schnell als abwegig komplett dementiert wurde. Dennoch stürzte Wirecards Aktienkurs binnen Minuten von 110 Euro auf bis zu 95,30 Euro, konnte sich anschließend aber wieder erholen. Den gestrigen XETRA-Handel an der Frankfurter Börse hat die Wirecard Aktie bei 103,80 Euro mit 1,28 Prozent im Minus beendet. Aktuelle Indikationen am heutigen Morgen liegen im Tradegate-Handel um 104,00/104,50 Euro.
Charttechnik für Wirecard Aktie nun wichtig
Die Folgen für den TecDAX-Wert sind also überschaubar. Während die zuständige Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen wegen des Verdachts der Marktmanipulation zum Schaden des Konzerns und seiner Aktionäre ausweitet, konnte die Wirecard Aktie recht schnell wieder zwischenzeitlich unterschrittene charttechnische Unterstützungen überwinden bzw. bestätigen. Zu nennen sind neben dem Bereich 102,25/103,75 Euro vor allem die Zonen um 99,56/101,55 Euro und unterhalb von 94,60 Euro. Die Lage hat sich also beruhigt, nachdem die gestrigen Turbulenzen nicht zuletzt auch durch massive Gewinnmitnahmen ausgelöst wurden - allein im laufenden Jahr hat die Wirecard Aktie in der Spitze knapp 20 Euro an Wert gewinnen können, in den letzten Tagen aber um 110/111 Euro klar an Schwung verloren.
Dass es so turbulent zuging gestern, lag also auch an einer charttechnisch gut getimten Attacke zum Schaden Wirecards. Abzuwarten bleibt nun, ob das Papier ganz „natürlich” und ohne externe Manipulationen den Haussetrend mit einem Ausbruch über 110/111 Euro fortsetzen kann. Gelingt dies nicht, wäre nach der Hausse von 29,40 Euro auf 111,00 Euro womöglich eine Konsolidierung fällig - auch ganz „natürlich” und ohne Manipulation der Börse. Dabei dürfte nach der gestrigen Entwicklung der Zone um 94,60/95,30 Euro nun eine besonders starke Unterstützungswirkung zukommen.