Wirecard-Skandal: BaFin zeigt eigenen Mitarbeiter an - wegen Insiderhandel!
Im Wirecard-Skandal ist die BaFin als Aufsichtsbehörde aufgrund von Versäumnissen und der Angriffe gegen Journalisten der Financial Times massiv in die Kritik geraten. So hatte die Bonner Behörde 2019 bei der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Marktmanipulation Anzeige gegen Dan McCrum gestellt, der mit seinen Recherchen den Wirecard-Skandal enthüllt hatte. Nun gibt es erneut eine Anzeige der BaFin in Zusammenhang mit Wirecard - diesmal geht es um Insidergeschäfte und die Anzeige richtet sich gegen einen eigenen Mitarbeiter.
„Der Beschäftigte hatte am 17. Juni 2020 strukturierte Produkte mit dem Basiswert Wirecard AG verkauft. Die Wirecard AG machte am 18. Juni 2020 öffentlich, dass über die Existenz von Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro noch keine ausreichenden Prüfungsnachweise zu erlangen waren”, meldet die BaFin heute. Man habe den Insiderhandels-Verdacht im Rahmen einer Sonderauswertung entdeckt. Der Mitarbeiter sei sofort freigestellt und ein Disziplinarverfahren eröffnet worden, so die Aufsichtsbehörde.
„Die BaFin hat die Compliance-Regeln für die privaten Wertpapiergeschäfte ihrer Mitarbeiter Mitte Oktober 2020 verschärft. Spekulative Finanzgeschäfte, also das kurzfristige Handeln, beispielsweise mit derivativen Finanzinstrumenten oder Aktien, sind seitdem nicht mehr möglich”, heißt es weiter in der Mitteilung.