Wirecard: Nächstes Insolvenzverfahren - Kaufinteresse für Tochtergesellschaft
Bei der Wirecard-Tochter Wirecard Retail Services GmbH wurde nun ebenfalls das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter ist Philip Heinke von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter, die bereits das Hauptverfahren bei der börsennotierten Muttergesellschaft betreuen. Heinke war bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter der Gesellschaft eingesetzt worden.
Die Wirecard Retail Services GmbH soll nun verkauft werden. „Der Investorenprozess läuft auf Hochtouren. Wir sind in den Gesprächen mit potenziellen Interessenten auf einem guten Weg”, so Heinke. Die Gesellschaft betreue „aktuell über 3.600 Kunden vorwiegend im Einzelhandel in Deutschland, denen von der WDRS insgesamt knapp 7.000 Kartenzahlungs (PoS)-Terminals für die Abwicklung von Kartenzahlungen vermietet werden”. Zudem vermittle das 2003 gegründete Unternehmen Kreditkartenverträge der Wirecard Bank AG für die Kartenzahlungsgeräte über deutsche Netzbetreiber.
Im heutigen Tradegate-Handel pendelt Wirecards Aktienkurs zwischen 0,75 Euro und 0,81 Euro, aktuell liegt der Titel bei 0,794 Euro. Damit kommt Wirecard weiter auf fast 100 Millionen Euro Börsenwert, obwohl absehbar ist - trotz der Investorenprozesse - dass am Ende des Insolvenzverfahrens ein Totalverlust für die Aktionäre der von Bilanzskandalen erschütterten, hoch verschuldeten Gesellschaft stehen dürfte.