Wirecard Aktie: So schnell kann es gehen
Zwar wird mit der Wirecard Aktie weiter fleißig gezockt, doch der Titel bleibt selbst beim Daytrading mit kurzen Zeitspannen hoch riskant und kann immense Verluste bescheren. Dass langfristig hier der Totalverlust ins Haus steht, will ohnehin niemand ernsthaft mehr bestreiten - auch die Fortschritte bei den möglichen Verkäufen von Konzern-Töchtern im Insolvenzverfahren machen da keinen Unterschied. Am Ende der Rechnung wird maximal interessant sein, welchen Prozentsatz ihrer Forderungen die Gläubiger von Wirecard nach dem Bilanzmanipulationsskandal noch wieder herein bekommen - darunter unter anderem die Commerzbank als eine der größten Kreditgeber, die ihre Forderung schon abgeschrieben hat.
Wie schnell man viele Prozente verlieren kann, zeigen die letzten Tage der Wirecard Aktie. Zwischenzeitlich wurde der Aktienkurs des insolventen Ex-DAX-Konzerns bis auf 1,50 Euro hochgejubelt, die am Vormittag des 3. September erreicht wurden. Heute, wenige Tage später, werden für Wirecards Aktienkurs aktuell 0,90 Euro gezahlt, das Tagestief ist bei 0,86 Euro notiert.
Und mittlerweile verpuffen auch News vom Insolvenzverwalter weitgehend wirkungslos. Für diverse Asien-Töchter des Wirecard-Konzerns gebe es indikative Angebote, wurde gestern von Insolvenzverwalter Michael Jaffé gemeldet. Finanzielle Details werden zu keinen der Angebote genannt und den Kursrutsch hat es auch nicht aufhalten können. Dass die Wirecard Aktie auf dem aktuellen Niveau weiter viel zu teuer ist, muss eigentlich nicht extra betont werden.
Daran wird auch eine aktuelle News aus Österreich nichts ändern. Laut Meldung der Zeitung „Kurier” gebe es drei Interessenten für die Wirecard Central Eastern Europe GmbH mit Sitz in Graz. „Der Verkaufsprozess ist derzeit in einer intensiven Phase und ich rechne damit, dass ich Anfang nächster Woche mit insolvenzgerichtlicher Genehmigung verkaufen kann. Wir verkaufen auch die Technologie", so Insolvenzverwalterin Ulla Reisch laut „Kurier”.