Wirecard: Ein wenig Hoffnung und die nächste Sorge
In der Nacht hat Wirecard neue Informationen zur aktuellen Lage publiziert. Die 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten liegen sollen, bleiben verschwunden. Es sieht inzwischen sogar so aus, dass diese gar nicht existieren. Das wäre ein weiterer Rückschlag für Wirecard.
Wirecard reagiert entsprechend und nimmt alle Prognosen zurück. Zu groß sind derzeit die Unsicherheiten, was in den Büchern alles falsch sein könnte. Auswirkungen auf frühere Jahresabschlüsse können in der aktuellen Situation nicht ausgeschlossen werden.
Doch es gibt auch ein wenig Hoffnung bei Wirecard. Nach dem nicht erfolgten Jahrestestat durch die Wirtschaftsprüfer hätten verschiedene Banken eigentlich Kredite über 2 Milliarden Euro zum 19. Juni fällig stellen können. Dies ist nicht geschehen. Vielmehr verhandelt Wirecard mit den Banken über eine Lösung.
Die Analysten von Independent Research rechnen nach den jüngsten Entwicklungen für 2020 mit einem Gewinn von 4,17 Euro (alt: 4,54 Euro) je Aktie von Wirecard. 2021 soll es ein Plus von 4,31 Euro (alt: 6,01 Euro) je Aktie geben. Sorge macht man sich um die Ausschüttung an die Aktionäre. Eine Dividende schließen die Experten sowohl für 2020 als auch für 2021 aus. Bisher rechneten sie mit 0,32 Euro bzw. 0,45 Euro je Aktie.
Unverändert gibt es von den Analysten eine Verkaufsempfehlung für die Aktien von Wirecard. Das Kursziel sinkt in der heutigen Studie von 40,00 Euro auf 12,00 Euro ab.
Die Aktien von Wirecard geben am Mittag 40,0 Prozent auf 15,504 Euro nach.