Wirecard: Es ist kaum zu glauben…
Als Wirecard-Aktionär ist man nicht immer zu beneiden, was die Kommunikation des Konzerns mit der Börse angeht. Gestern war wieder so ein Tag: Die Aschheimer hatten für den 27. April 2020 den Abschluss der KPMG-Prüfung der Bilanzmanipulationsvorwürfe angekündigt - 5 Tage später als zum ohnehin schon auf den 22. April 2020 verschobenen Termin. Und was kam vom Unternehmen gestern an News? Genau: Nichts, Jetzt könnte man argumentieren: „Hätten die was gefunden, hätten sie es sofort melden müssen”. Richtig. Doch das Mindeste, was man von Wirecard gestern erwartet hätte, wäre zumindest der Satz gewesen, dass die Arbeiten nun abgeschlossen sind und die Ergebnisse am „Tag X” vorgelegt werden. Vielleicht noch mit einem groben Hinweis, was nun Sache ist.
Das bisher absolut Nichts in Sachen KPMG-Audit von Wirecard gemeldet wurde, ist eine schwache Kommunikationsleistung vom DAX-Konzern. Man kann es eigentlich kaum glauben. Wir wissen nicht, was das Unternehmen sich dabei gedacht hat. Auch heute Morgen herrscht bislang Funkstille von Wirecard. Das kann sich natürlich ändern, muss sich ändern, wenn Wirecard nicht den Eindruck hinterlassen will, dass man sich mit den Prüfern von KPMG tatsächlich über die Schärfe der Formulierung einiger Prüfergebnisse streitet - so wie Medien zuletzt berichteten.
An der Börse rätselt man nun, wann mit News zum KPMG-Audit zu rechnen ist. Und nervöse Börsen tun Dinge, die oftmals negativ überraschen. So wie gestern die Wirecard Aktie, die aus dem Nichts heraus im gestrigen Tagesverlauf einen „Flash-Crash” auf vom 135,34 Euro auf 116,04 Euro binnen weniger Minuten hinlegte. Anschließend ging es wieder nach oben und mit 132,10 Euro sogar mit einem leichten Tagesplus aus dem XETRA-Handel. Viel sah nach „Stoploss-Fischen” aus, was da gestern lief. Heute Morgen ist die Lage bisher ruhig. Aktuelle Indikationen notieren knapp über dem gestrigen XETRA-Schlusskurs.
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