Weng Fine Art: Ein Börsengang rückt näher
Weng Fine Art (WFA) ist nach eigenen Angaben das einzige börsennotierte Kunsthandelsunternehmen der Welt. Seit dem Wiedereinstieg ins Börsenleben vor einem Jahr hat die im m:access notierte Aktie rund 55 Prozent an Wert zugelegt. In den letzten Tagen steht das Papier jedoch unter Druck. Im Wochenverlauf sinkt der Kurs von 11,90 Euro auf 10,90 Euro. Das Unternehmen aus dem Rheinland, das auf einen Streubesitz von 25 Prozent kommt, ist aufgeteilt in die Sparten B2B Art Trading und E-Commerce.
Der E-Commerce-Bereich soll bald als eigenständiges Unternehmen an die Börse kommen. Hier läuft momentan eine Privatplatzierung. 150.000 Aktien der Weng Fine Art Online werden Altaktionären von Weng Fine Art angeboten. Der Preis liegt bei 6,00 Euro je Aktie. In den kommenden Tagen erfolgt die Zuteilung, die Finanzierungsrunde erscheint fünffach überzeichnet zu sein. Das große Interesse könnte zur Folge haben, dass der für 2020 oder 2021 geplante Börsengang vorgezogen wird.
Doch an dem Börsengang gibt es auch Kritik, wie auf der von GBC durchgeführten Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) deutlich wird. Die Weng Fine Art hat eine Marktkapitalisierung von rund 30 Millionen Euro. Da sieht es nicht jeder Investor ein, dass eine Tochter, die fast die Hälfte zum Umsatz beiträgt, aus diesem Konstrukt mittels Börsengang herausgelöst werden soll. 2018 machte WFA Online einen Umsatz von 3,66 Millionen Euro.
Für 2017 erhielten die Aktionäre von Weng Fine Art eine Dividende von 0,16 Euro je Aktie. Die Ausschüttung für 2018 soll höher ausfallen. Das macht Vorstandschef Rüdiger K. Weng auf der MKK sehr deutlich. Die Hauptversammlung muss über die Höhe der Ausschüttung am 27. August in Düsseldorf entscheiden. Weng ist mit 66 Prozent Mehrheitsaktionär des Unternehmens. Er möchte jedoch auch dafür sorgen, dass sich die Liquidität der Aktie verbessert.