Wirecard: Neuer Wirbel in Asien!
In der „Asien-Affäre” von Wirecard gibt es Neuigkeiten - und die sind diesmal wenig schmeichelhaft für die „Financial Times” und die Riege der Shortseller. Laut einem Bericht des „Manila Standard” wehrt sich ein philippinischer Wirecard-Kunde gegen Darstellungen des Unternehmens in Zusammenhang mit den Berichten über Wirecard. Conepay International habe Klage gegen die beiden Autoren der „Financial Times”, Dan McCrum und Stefania Palma, eingereicht, heißt es in dem online erschienenen Bericht (englische Sprache). Das spannendste Detail an dem bisher nicht von anderer Seite bestätigten Darstellungen in dem Bericht: Ein Zeuge soll ausgesagt haben, dafür bezahlt worden zu sein, gegenüber der „Financial Times” falsche Angabe zu Conepay International und dem Firmensitz der Gesellschaft gemacht zu haben.
Einen Tag bevor Wirecard die Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Jahres vorlegt, steht die „Financial Times” erneut in schlechtem Licht dar. In Deutschland laufen Ermittlungen, bei denen ein Zeuge ausgesagt haben soll, vorab von den belastenden Berichten der Zeitung über Wirecard informiert gewesen zu sein. Für Shortseller waren diese Informationen bares Geld wert, sorgten die Berichte doch für einen starken Kursverlust bei der Wirecard Aktie: Diese stürzte im Zuge der Asien-Affäre von 169 Euro auf bis zu 86 Euro ab.
In den letzten Wochen konnte sich der Aktienkurs des DAX-notierten Unternehmens allerdings stabilisieren und Teile der Verluste abbauen. Im Handel am heutigen Dienstag notiert das Papier bei Kursen zwischen 127,90 Euro und 132,75 Euro. Aktuell liegt das Papier knapp unter Tageshoch und damit im Einflussbereich interessanter charttechnischer Hürden.
Besagte Hinderniszone, deren untere Bereiche bereits überschritten wurden, erstreckt sich von 130,20/130,50 Euro über das Freitagshoch bei 131,25 Euro bis zu der Marke 132,15/133,80 Euro, die aktuell im Blickpunkt steht. Unsere jüngsten charttechnischen Szenarien für die Wirecard Aktie bleiben damit gleich: Gelingen an diesen Marken weitere Kaufsignale, wäre der Weg in Richtung 134,30/135,00 Euro und 136,50/137,15 Euro frei. Die Marken sind allesamt als kleinere Tradingshürden ohne große Stärke einzustufen. Neue Aufwärtsdynamik könnte dann bei Wirecards Aktienkurs zu Tests der übergeordnet wichtigen Zonen bei 141,75/142,70 Euro und um 148,00/149,50 Euro führen. Überwundene Widerstandsmarken werden zu Unterstützungen. Übergeordnet wichtig nach unten ist der Bereich 124,00/125,50 Euro.
Derweil gibt es weitere Analystenstimmen zur Wirecard Aktie im Vorfeld der morgen anstehenden Quartalszahlen. So haben die Analysten von Morgan Stanley ihr Kursziel für die DAX-notierte Fintech-Aktie von 225 Euro auf 190 Euro gesenkt. Es bleibt beim „Overweight” als Empfehlung für Wirecards Aktien. Die Experten sind vorsichtiger geworden für die anstehenden Quartalszahlen des Konzerns, nachdem das Unternehmenswachstum sich im letzten Quartal des Jahres 2018 abgeschwächt habe.
Kepler Cheuvreux dagegen erwartet weiterhin einen Kursanstieg der Wirecard Aktie auf 220 Euro und bestätigt damit das Kursziel wie auch die Kaufempfehlung für den Titel. Man rechnet vit starken Quartalszahlen von Seiten der Gesellschaft, die zudem ihren Ausblick auf 2019 bestätigen sollte.
Ein Ausblick auf die morgen anstehenden Quartalszahlen von Wirecard kam zuletzt bereits von Baader Helvea: Der Quartalsumsatz des DAX-notierten Fintech-Konzerns soll von 411 Millionen Euro auf 574 Millionen Euro gestiegen sein. Auf EBITDA-Basis erwarten die Experten bei Wirecard einen Anstieg des operativen Quartalsgewinns von 112,3 Millionen Euro auf 157,4 Millionen Euro. Damit hätte sich die Marge von 27,3 Prozent auf 27,4 Prozent verbessert. Zudem gehen die Analysten ebenfalls davon aus, dass Wirecard die Prognose für das Gesamtjahr bestätigen werde.