Wirecard: Fast grenzenloser Optimismus
Im ersten Quartal steigt der Umsatz von Wirecard um 24 Prozent auf 700 Millionen Euro an. Der Konsens rechnete mit 706 Millionen Euro. Die Experten von Baader prognostizierten 748 Millionen Euro. Das EBITDA verbessert sich um 26 Prozent auf 199 Millionen Euro. Hier stand der Konsens bei 204 Millionen Euro, die Baader-Analysten bei 216 Millionen Euro. Somit liegen die vorgestellten Zahlen unter den Erwartungen. Bei Baader spricht man in diesem Zusammenhang von einem soliden Start ins neue Jahr.
Wirecard macht am Morgen auch deutlich, dass Corona die Geschäfte im Reisebereich negativ beeinflusst. Die Stärke in anderen Bereichen kann dies jedoch fast kompensieren. Zudem verweist der Konzern auf das gut laufende Neukundengeschäft. Hier hatte es am Markt zuvor Sorgen gegeben.
Mit den Zahlen bestätigt Wirecard die Prognose für 2020. Das EBITDA soll demnach bei 1,0 Milliarden Euro bis 1,12 Milliarden Euro liegen. Dies wäre ein Wachstum von 27 Prozent bis 43 Prozent. Allerdings sagt Wirecard auch, dass noch nicht klar ist, wie sehr Corona das zweite Quartal beeinflussen wird. Aufgrund der geographischen Ausbreitung sowie der Diversifizierung zeigt man sich dennoch überzeugt, dieses außerordentliche Jahr gut zu meistern.
Die Analysten haben ihr Modell nach den vorläufigen Jahreszahlen aus dem Februar noch nicht angepasst. Die Corona-Auswirkungen sind demnach noch nicht eingeflossen. Nach dem Jahresbericht Anfang Juni will man dies machen. Derzeit sprechen die Experten eine Kaufempfehlung für die Aktien von Wirecard aus, das Kursziel liegt bei 240,00 Euro.
Erneut betonen die Experten, dass selbst bei einem worst-case-Szenario das Kursziel von Wirecard über dem aktuellen Kurs liegen würde. Derzeit notieren die Papiere von Wirecard bei 85,00 Euro, das ist ein Minus von 0,7 Prozent.