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Gold: Inflationserwartungen lösen Nominalzinsen als treibenden Faktor ab - Commerzbank Kolumne

10.07.2020 09:38 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: ijp2726 / shutterstock.com.

Der Goldpreis strebt seinem historischen Hoch bei 1.921 $/Feinunze vom September 2011 zu. Im Vergleich zu damals sind die Nominalzinsen aktuell deutlich niedriger – 10-jährige US- Treasuries warfen damals noch rund 2,0% ab gegenüber aktuellen 0,6%. Seit März stagniert der Rückgang der nominalen Renditen allerdings. Der Anstieg des Goldpreises setzt sich dennoch fort, da die entscheidenden Realzinsen weiter sinken. Der Grund dafür sind steigende Inflationserwartungen. Die Erwartungen sind wegen der aktuell disinflationären Situation immer noch niedrig und besitzen Anstiegspotential. Bei weiter niedrigen Nominalzinsen könnten die Realzinsen demzufolge noch deutlich sinken und der Goldpreis über sein altes Hoch steigen.

Anleihen

Frankreich: Industrieproduktion (Mai), 08:45 Uhr
Italien: Industrieproduktion (Mai), 10:00 Uhr
USA: Erzeugerpreise (Juni), 14:30 Uhr

In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld zwar weiter zurückgegangen und auch stärker zurückgegangen als erwartet, die Erstanträge liegen aber weiter auf einem sehr hohen Niveau. Man muss sich vor Augen halten, dass während der Finanzkrise die wöchentlichen Erstanträge nie über 700.000 lagen, in der Woche zum 4. Juli aber 1,3 Mio. errichten. In der Vorwoche erhielten 18 Mio. US-Amerikaner Arbeitslosengeld. Die hohe Zahl an Neuinfektionen dürfte in den USA die Erholung bremsen. Das wird auch deutlich am Verbrauchervertrauen. Laut der jüngsten Bloombergumfrage hat sich die Stimmung in der ersten Juliwoche – zum ersten Mal seit Mitte Mai – wieder etwas verschlechtert. In Deutschland wiederholten die Exporte das Bild, dass die Aufträge und die Produktionszahlen schon in den letzten Tagen geliefert hatten: Die Erholung war im Mai mit einem Zuwachs von 9% gegenüber April zwar kräftig, gemessen an den Erwartungen und dem sehr niedrigen Vormonatsniveau enttäuschten die Daten aber. Analysten hatten mit einem Zuwachs von 14% gerechnet. Relativ unklar ist, wie sich die Inflation im Euroraum angesichts der zahlreichen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen in den nächsten Monaten entwickeln wird. China – wo der Lockdown früher beendet wurde – kann hier ein Indikator sein. Allerdings steht die Erholung auch hier noch am Anfang. Generell schwächt sich die Inflation in China aber ab. Die Erzeugerpreise liegen unter dem Vorjahresniveau und Verbraucherpreise (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) nur noch 0,9% über dem Vorjahr. Deutlich teurer wurden jedoch die Nahrungsmittel – vermutlich auch aufgrund von Versorgungsengpässen. Maßnahmen zur Bekämpfung der Schweinegrippe führten bei Schweinefleisch zu hören Preisen.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte verweilten gestern lange in Optimismus. Bis zum Handelsschluss gingen die zwischenzeitlichen Zuwächse mit abbröckelnder Wall Street jedoch wieder verloren. Der EuroStoxx 50 gab 0,8% ab. Positiv abheben konnte sich der stagnierende Dax; der von den überraschend veröffentlichten Zahlen von SAP (+4,6%) nach oben gedrückt wurde. Dies ließ sich auch auf Branchenebene ablesen, wo Technologie unter den Stoxx Branchen mit +2,4% einsam die Spitze bildete. Hauptverlierer waren Versorger (-2,3%) und Energie (-3,6%) mit dem spürbar nachgebenden Ölpreis. Im Dax konnten neben SAP auch Infineon (+2,4%) und Merck (+1,7%) zulegen. Im MDAX fielen TeamViewer (+4,1%) positiv auf. Dagegen waren die Verluste bei Wirecard (-9%), Daimler (-2,6%) und E,on (-2,1%) überproportional. Die amerikanischen Aktienmärkte starteten schwach. Das weiterhin dramatische Infektionsgeschehen dämpfte den erstaunlichen Optimismus der letzten Tage und schürte Sorgen vor neuerlichen Beschränkungsmaßnahmen. Der Dow Jones gab 1,4% ab. Die Nasdaq hielt sich mit Zuwächsen der großen Drei besser, gewann 0,8% und konnte damit neue Rekordhochs verzeichnen. Kein Sektor landete allerdings im Plus. Mit Energie (-4,7%), Finanzen und Industrie (je -1,7%) gab es drei kräftige Verliererbranchen. Bei den Einzelwerten im Dow gab es mit Walmart (+3,7%) und Cisco (+1,7%) nach Analystenheraufstufung nur wenige Gewinner. Größter Verlierer im Dow war nach Zahlen die Apothekenkette Walgreens (-7,8%). Auch Raytheon (-4,8%) belastete. Rote Zahlen heute auch an den asiatischen Börsen: In Japan und China sind es jeweils -1,4%, Korea hält sich mit -0,8% etwas besser. Auch in Europa dürfte heute Vorsicht dominieren. Die Taxen der Indizes sind leicht unter Vortag.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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