Verteidigung vor Angriff - BÖAG Kolumne
„Mit der Offensive gewinnt man Spiele, mit der Verteidigung die Meisterschaft”, diese Bonmot aus dem Mannschaftssport lässt sich gut auf die Börse übertragen. Wer erfolgreich investieren will, braucht beides - eine mutige Offensive und eine solide Defensive - und vor allem das richtige Gleichgewicht zwischen beiden. Wer nur auf Angriff setzt, riskiert große Rückschläge, die die Rendite schmälern. Wer ausschließlich defensive Positionen hält, verpasst oft Phasen mit starkem Wachstum und bleibt hinter dem Markt zurück.
Erreichte Buchgewinne abzusichern, ist gerade in volatilen Marktphasen eine große Herausforderung: Im „Fear & Greed Index” von CNN ist die Börsenstimmung vor zwei Wochen in den Bereich „extreme Angst” abgetaucht und hatte zwischenzeitlich fast das Niveau von Anfang April erreicht, als Donald Trump die Zollkeule auspackte. Auch in der Krypto-Welt ist die Euphorie verflogen: Der Bitcoin war letzte Woche mehr als 25 Prozent unter sein letztes Rekordhoch gefallen - nicht ganz ungewöhnlich für die hochvolatile Digitalwährung. Gelegentlich waren solche Rücksetzer lohnende Einstiegschancen, doch 2018 und 2022 ging es bis zu 80 Prozent abwärts, bevor der Kurs wieder nach oben drehte. Neu hinzugekommen ist der Blick auf die Bitcoin-Spot-ETFs, die zuletzt Mittelabflüsse verzeichnen mussten.
Nachdem der DAX letzten Freitag sogar unter 23.000 Punkten eröffnete, hat sich die Lage hier inzwischen etwas beruhigt. Der Index notiert am unteren Rand des im Mai gestarteten Seitwärtskanals und lässt sich heute an, das Gap von letzter Woche Montag zu schließen. Vielleicht ein Niveau, das manche Börsianer über den Jahreswechsel verteidigen möchten.
Noch wichtig diese Woche: Am Donnerstag ist in den USA Thanksgiving-Feiertag, weshalb die Wall Street geschlossen bleibt und der Handel am Freitag früher endet.
Ihr Thomas Strelow, Börse Düsseldorf
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