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Goldpreiskorrektur nicht überraschend, aber Stärke etwas übertrieben - Commerzbank Kolumne

12.08.2020 10:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: ijp2726 / shutterstock.com.

Die aktuelle Goldpreiskorrektur um ca. 10% ist wegen des zuvor erfolgten rasanten Preisanstiegs nicht überraschend. Die Geschwindigkeit und Stärke überraschen dagegen schon, denn an der Positionierung am US-Terminmarkt ist zu erkennen, dass spekulative Adressen bisher zurückhaltend waren. Die Ursache für den Goldpreisrückgang ist vielmehr der Realzinsanstieg der letzten Tage (14 Bp. im 10-jährigen USD-Bereich) und weniger eine spekulative Überhitzung. Aber auch gemessen daran ist die Goldpreiskorrektur übertrieben. Freilich war der Goldpreisanstieg relativ zum zuvor erfolgten Realzinsrückgang zu rasch erfolgt. Fazit: Es ist eine gesunde, aber etwas übertriebene Goldpreiskorrektur, die nicht lang anhalten dürfte.

Anleihen

Großbritannien: Bruttoinlandsprodukt (Q2), 8:00 Uhr
Großbritannien: Industrieproduktion (Juni), 8:00 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Juli), 14:30 Uhr

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren in Deutschland haben sich im August entgegen den Prognosen deutlich verbessert, nachdem sie im Juli noch zurückgegangen waren. Der vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg von 59,3 auf 71,5 Punkte im August. Dies ist der höchste Stand seit Januar 2004. Volkswirte waren dagegen von einem Rückgang auf 55,8 Punkte ausgegangen. Allerdings verschlechterte sich die Beurteilung der aktuellen Lage leicht von -80,9 auf -81,3 Punkte. Das ZEW gibt zu bedenken, dass die nach wie vor sehr schlechten Ertragserwartungen für die Bankenbranche sowie für die Versicherer mit Blick auf das kommende halbe Jahr Anlass zur Vorsicht geben. Bundesanleihen reagierten auf die stark gestiegenen Konjunkturerwartungen mit Kursverlusten. So stieg die Rendite zehnjähriger deutscher Staatstitel von minus 0,53% auf zeitweise minus 0,47%. Zum Zinsanstieg trugen am Nachmittag auch die überraschend kräftig gestiegenen US-Erzeugerpreise bei. Sie legten gegenüber dem Vormonat um 0,6% zu (Prognose +0,3%). In der Kernrate – ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie – erhöhten sich die Erzeugerpreise um 0,5%. Der starke Preisanstieg spricht für eine ordentliche Konjunkturbelebung in den USA. Auch die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen merklich an. Zehnjährige US-Treasuries notierten zwischenzeitlich über 0,66%, nachdem sie zu Handelsbeginn noch um 0,57% rentierten. Druck auf die Staatsanleihekurse kam zusätzlich von Äußerungen US-Präsident Trumps, der niedrigere Steuern auf Kapitalerträge vorschlug.

Aktien

Deutsche Pfandbriefbank, Q2-Zahlen
E.ON, Q2-Zahlen
Gea Group, Q2-Zahlen

Nach dem verhaltenen Wochenstart zeigten die europäischen Aktienmärkte am Dienstag einen freundlichen Verlauf. Impulse brachte der deutsche ZEW, v.a. durch die bessere Erwartungskomponente. Rückenwind gab es zudem vom Automobilmarkt in China. Zudem beflügelte die Hoffnung auf ein weiteres US-Konjunkturpaket. So überwand der Dax 30 temporär die 13.000 Punkte-Marke, schloss aber knapp darunter (+2,0%). Der EuroStoxx50 bewegte sich mit +2,2% im Plus. Spitzenreiter in Euroland waren Spanien und Italien (je +2,9%). Den deutschen Leitindex führten Automobile bzw. Zulieferer an: Continental (+9,1%), BMW (+5,8%) und VW Vz. (+5,2%). RWE (-1,8%) bildete das Schlusslicht, abgesehen von Wirecard (-5%). Der MDax legte +1,6% zu. Evotec (+7%), Fraport (+6,8%) und Lufthansa (+6,4%) rangierten ganz vorne, Uniper dagegen lag hinten (-4,8%). Im EuroStoxx50 belegte Amadeus IT (+7,3%) den Spitzenplatz. Unilever rangierte mit -0,9% am unteren Rand. Der marktbreite Stoxx Europe 600-Index legte 1,7% zu. Sämtliche Branchen bewegten sich im Plus: Zyklische Konsumtitel punkteten mit +3%, während Werte des nicht zyklischer Konsums nur +0,4% zulegen konnten. In den USA stieg der Dow Jones zwischenzeitlich auf über 28.000 Punkte. Da sich das Konjunktur- Hilfspaket aber wohl verzögert (September?), schlossen die Märkte letztendlich im Minus. Dow Jones -0,4%, Nasdaq 100 nach dem Vorwochenrekord -1,9% und S&P 500 mit -0,8%. Finanzwerte und Industrietitel konnten noch leicht zulegen (+0,6% bzw. 0,5%). Asiens Börsen zeigten sich uneinheitlich. Der Nikkei 225 legte leicht zu (+0,4%), während Chinas Festlandaktien (CSI 300-Index) fast 2% abgeben. Mit diesen Vorgaben dürfte der Dax 30 leichter eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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