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Euro-Verunsicherung lässt Goldpreis steigen - Commerzbank Kolumne

01.06.2018 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: ijp2726 / shutterstock.com.

Die Unsicherheit über eine von Italien ausgelöste neue Euroraumkrise lässt den Goldpreis steigen. Mit in der Spitze 1.130 €/Feinunze erreichte der EUR-Preis den höchsten Stand seit einem Jahr. Zuflüsse in europäische Gold-ETFs belegen das Interesse europäischer Investoren. Der Goldpreis in USD gab dagegen noch bis vor 14 Tagen nach – in den USA dominierten ETF-Abflüsse. Aber zuletzt gab es auch hier, entgegen dem festen USD-Trend, leicht steigende Preise. Dies ist ungewöhnlich und deutet an, dass Gold im Zweifel der sicherere Hafen sein dürfte. Der Goldpreisanstieg in USD wird auch durch einen parallel rückläufigen USD-Realzins unterstützt. Setzt sich dieser Rückgang fort, dürfte er zu US-Käufen inspirieren.

Anleihen

Euroraum: PMI Verarb. Gewerbe endgült. (Mai), 10 Uhr
USA: Arbeitsmarktdaten (Mai.), 14:30 Uhr
USA: ISM-Index verarbeitendes Gewerbe (Mai), 16 Uhr

Die in den letzten Tagen vorherrschenden Molltöne an den Kapitalmärkten stehen etwas im Widerspruch zu den jüngsten Konjunkturdaten. So trübte sich im Mai die Wirtschaftsstimmung des Euroraums, gemessen am sogenannten Economic Sentiment Indicator (ESI), weniger ein als von Volkswirten vorhergesagt. Auch entwickelte sich in Deutschland der Arbeitsmarkt günstiger als erwartet. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verringerte sich im Mai auf 5,2% von 5,3% im Vormonat, für den gesamten Euroraum ging sie im April auf 8,5% zurück, dem niedrigsten Wert seit Dezember 2008. Zudem zieht die Inflation wieder an. Im Euroraum sprang die Gesamtteuerungsrate im Mai auf 1,9% J/J nach 1,2% im April und liegt damit so hoch wie zuletzt vor einem Jahr. Maßgeblich für den Anstieg zeichneten die Energiepreise, die sich mit 6,1% mehr als doppelt so stark erhöhten wie im Vormonat. Die Kernrate – ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise – kletterte auf 1,1% im Jahresvergleich. Trotz der „Normalisierung“ der Kernteuerungsrate im Monat Mai bedeutet dies für die EZB, dass sie vermutlich ihre Inflationsprojektion nach unten anpassen muss. Denn die kräftige Aufwertung des Euro – seit April 2017 hat der Euro gegenüber über den Währungen der 38 wichtigsten Handelspartner zwischenzeitlich um knapp 9% zugelegt – wird insbesondere die Preissteigerungen bei Industriegütern ohne Energie niedrig halten. Die nächste Kerninflationsprojektion der EZB für das laufende Jahr steht am 14. Juni an. Besonderes Augenmerk gilt heute Nachmittag den US-Arbeitsmarktdaten. Sollten die durchschnittlichen Stundenlöhne stärker als die vom Markt kolportierten 0,2% M/M wachsen, weist dies auf einen beschleunigten Lohndruck hin und spräche für schnellere Zinserhöhungen in den USA.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

In Deutschland mit dem Feiertag im Süden und Westen blieb das Handelsvolumen am Donnerstag wie üblich an diesen Tagen dünn. Zu verarbeiten hatten die europäischen Märkte zunächst noch die positiven Einflüsse der Wall Street vom Mittwoch, die zu Gewinnen der amerikanischen Indizes von bis zu 1,26% im Dow Jones geführt hatten. Dort gab es nach den deutlichen Verlusten des Dienstags eine mehr technisch motivierte Erholung, die auch von neuen Hoffnungen auf eine doch noch mögliche Regierungsbildung in Italien gestützt wurde. Am Donnerstag waren diese Positivüberlegungen schnell passé. Zwar ging es in Italien in der Tat voran, doch herrschte Uneinigkeit, ob dies nun zu konstruktiven Verhältnissen führen wird. Zudem verhängte Präsident Trump nun tatsächlich Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumlieferungen aus Europa aber auch Kanada, zudem gab es Hinweise in Sachen Zölle auf Automobile. Nun droht die lange befürchtete Eskalation im Handelskrieg. Entsprechend überwogen die Minuszeichen klar. Der DAX verlor 1,4%, der EuroStoxx 50 1,0%. Bei den wenigen Gewinnern legte Deutsche Börse nach einem positiven Investorentag um 1,0% zu. Hauptverlierer kamen aus den Bereichen Automobil mit fast 2 % Minus, Finanzen und Stahl. Mit einem Verlust von über 7% fiel Deutsche Bank nach negativen Berichten über ihre US-Tochter auf. Damit steht die Aktie kurz vor ihrem Allzeit-Tief. Auch an den US-Börsen überwogen die Verluste. Der Dow Jones verlor 1,0%, an der Nasdaq waren die Verluste im Schnitt geringer. Hauptgewinner war GM mit über 12% Zuwachs. Allerdings kamen die Verluste schon bis Handelsschluss in Europa zustande. Die asiatischen Börsen zeigen heute leichte Zuwächse, was auch in Europa auf einen stabilisierten Wochenausklang hoffen lässt.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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