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Entscheidung für Jerome Powell als neuen US-Notenbankchef stützt Goldpreis - Commerzbank Kolumne

03.11.2017 09:43 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Ksander / shutterstock.com

Mit der Entscheidung für Jerome Powell als neuen Notenbankchef hat sich Donald Trump gegen eine restriktivere Geldpolitik entschieden, für die z.B. auch der als Kandidat gehandelte John Taylor gestanden hätte. Trump kann in den nächsten Monaten der US-Geldpolitik aber noch deutlicher seinen Stempel aufdrücken, da drei weitere der sieben Direktoriumsplätze im Fed-Entscheidungsgremium neu zu besetzen sind – dies birgt angesichts der Unberechenbarkeit Trumps Chancen und Risiken für die Märkte. Zunächst ist jedoch eine Fortsetzung der Fed-Politik, d. h. ein langsamer Zinsanhebungsmodus, zu erwarten. Die Realzinsen dürften deswegen in einer engen Bandbreite verharren und ihr niedriges Niveau den Goldpreis stützen.

Anleihen

USA: Arbeitsmarktbericht (Okt.), 13:30 Uhr
USA: Handelsbilanz (Sep.), 13:30 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen (Okt.), 15:00 Uhr
USA: Auftragseingänge Industrie (Sep.), 15:00 Uhr

Seit den Siebzigerjahren schaukelte sich in Deutschland die Arbeitslosigkeit regelmäßig mit jeder Krise weiter hoch. Das dieses Muster sich in der Finanzkrise nicht wiederholt hat, ist laut der Hans-Böckler-Stiftung der Arbeitszeitflexibilisierung geschuldet: u.a. durch Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit wurden Entlassungen vermieden und der Konsum gestützt. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote bei 5,6%. So niedrig wie lange nicht. Mit dem aktuellen Wachstum dürfte die Arbeitslosigkeit weiter sinken. Die Tarifmacht der Gewerkschaften ist damit so stark, wie lange nicht. Noch besser ist die Situation für Jobsuchende in den USA. Die Analysten erwarten von dem heutigen Arbeitsmarktbericht einen Stellenzuwachs von über 300.000 Stellen. Allerdings spiegelt dies auch den sehr schwachen Vormonatsbericht wider: Die Hurrikane im September hatten für einen leichten Beschäftigungsrückgang gesorgt. Die Zahl der Erstanträge ist weiterhin sehr niedrig. In der Summe sprechen die Arbeitsmarktindikatoren dafür, dass der unterliegende Trend bei 140-180 Tsd. zusätzlichen Stellen monatlich liegt. Die Bank von England hat an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins von 0,25% auf 0,50% angehoben. Angesichts der unerwünscht hohen Inflation kam der Schritt nicht unerwartet. Es besteht jedoch wenig Anlass, neidvoll auf Großbritannien zu blicken: Die Gefahren, die der Brexit mit sich bringt, belasten die Investitionsneigung. Die Produktivitätsfortschritte waren in den letzten Jahren gering. Dieser Trend könnte sich fortsetzen. D.h. schon bei einem geringen Nachfragewachstum kann Inflationsdruck aufkommen. Dennoch, für den Moment sind im kommenden Jahr zwei weitere Zinsschritte zu erwarten.

Aktien

Gea Group, Ergebnis Q3
Repsol, Ergebnis Q3
Société Générale, Ergebnis Q3

Nach fünf positiv verlaufenen Handelstagen legen die europäischen Aktienbörsen am gestrigen Donnerstag eine Verschnaufpause ein. Im Vorfeld der erwarteten Entscheidung über den neuen Fed-Präsidenten und dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag zeigten sich die Anleger letztendlich doch wieder etwas zurückhaltender. Weiterhin setzte die laufende Berichtssaison die Akzente bei den Einzelwerten. So konnten im deutschen Dax 30 die Quartalsausweise von Fresenius (-1,9%) und FMC (-0,7%) nicht im vollen Umfang überzeugen. In der zweiten Reihe sorgte die angehobene Umsatzprognose bei Hugo Boss (+1,6%) nur kurzzeitig für stärkere Kursgewinne. Die Aktien von Fraport (-3,2%) verbuchten trotz eines soliden Quartalsberichts sogar deutliche Verluste. Im EUROSTOXX 50 konnten nur wenige Branchen wie Grundstoffe (+0,9%) oder „Öl und Gas“ (+0,5%) zulegen. Unter Druck gerieten dagegen vor allem Gesundheit (-1,0%) und Nahrung (-0,9%). Bei Technologie (-1,0%) dürften Ge-winnmitnahmen realisiert worden sein. Auch an der Wall Street überwogen in der Eröffnung noch die Kursabschläge. Unter anderem führten einzelne enttäuschende Gewinnberichte bei Titeln wie DowDuPont (-1,8%) zu deutlicheren Verlusten. Bei Time Warner (-3,8%) belastete ein Medienbericht, demzufolge das US-Justizministerium eine Klage gegen die geplante Fusion mit AT&T (-1,1%) vorbereitet. Nach der Nominierung von J. Powell als neuen Fed-Vorsitzenden konnte der Dow Jones im späten Handel dann doch noch ein neues Rekordhoch erzielen. Vor allem Finanzen und Real Estate (jeweils +0,9%) erholten sich deutlicher. Schwach tendierten dagegen vor allem die Telekommunikationstitel (-1,0%). Die asiatischen Börsen zeigen heute Morgen ein gemischtes Bild. Der japanische Markt hat feiertagsbedingt geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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