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Goldpreis gibt wohl ein weitreichendes Signal - Commerzbank Kolumne

30.08.2017 09:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: ijp2726 / shutterstock.com.

Der Goldpreis hat seinen seit 2011 bestehenden Abwärtstrend in US-Dollar gebrochen. Die Länge des Trends und mehrere gescheiterte Anläufe in diesem und im letzten Jahr unterstreichen die Bedeutung dieses Ereignisses. Die saisonale Unterstützung mit Beginn der stärkeren asiatischen Nachfrage ist sicherlich hilfreich. Der Goldpreis signalisiert aber auch, dass die Notenbanken weiter expansiv bleiben und auf steigende Inflationsrisiken nur mit angezogener Handbremse reagieren (können). Die Inflationsrisiken steigen derzeit vor allem auch durch die geo- und handelspolitischen Entwicklungen. Die notwendigen steigenden Sicherheitsausgaben sind unproduktiv und sorgen zudem zusätzlich für ohnehin größer werdende Handelsbarrieren.

Anleihen

Euroraum: Wirtschaftsvertrauen ESI (Aug.), 11:00 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise Länder (Aug.), heute
USA: ADP Beschäftigungsumfrage (Aug.), 14:15 Uhr

Die wachsende Risikoaversion – angefeuert durch den jüngsten Raketenversuch Nordkoreas – schickte die Renditen von Bundesanleihen und US-Treasuries gestern auf Talfahrt. Zehnjährige amerikanische Staatstitel verzinsten sich mit 2,08% so gering wie zuletzt im November 2016. Die deutschen Renditen für zehnjährige Anleihen gingen immerhin seit ihrem Jahreshoch von Mitte Juli bei 0,60% nun auf 0,32% im Tagestief zurück. Schwach präsentierten sich die Staatstitel der Europeripherie. Die Risikoaufschläge gegenüber Bundesanleihen haben sich seit ihren Jahrestiefs Anfang August teilweise deutlich ausgeweitet. Nach wie vor lässt sich schwer einschätzen, welche Ziele Nordkoreas Diktator Jong-un verfolgt. Das diesmal die abgeschossene Rakete über Japan flog, erhöht auch dort die Nervosität. Nicht nur Südkorea wird somit andauernd unter Druck gesetzt. Dieser Krisenherd mit seinen vielen Mitspielern (dazu gehören vor allem die USA, China und auch Russland) scheint uns doch immer wieder zu beschäftigen und damit zu einer hohen Marktvolatilität beizutragen. Der US-Dollar gilt derzeit nicht als Fluchtwährung: Gegenüber dem Euro verlor er weiter an Wert und übersprang zum ersten Mal seit Anfang 2015 die Marke von 1,20 US-Dollar je Euro. Auch das britische Pfund zeigte sich erneut schwach und verbilligte sich bis auf 0,93 GBP je Euro. Seit Jahresbeginn beträgt der Verlust fast 10%. Hintergrund ist hier aber wohl eher das Gerangel um das Vorgehen beim Brexit zwischen der EU und Großbritannien. Gold profitiert von der gestiegenen Unsicherheit: Die Feinunze erreichte zwischenzeitlich mit 1.326 US-Dollar ein neues Jahreshoch (siehe „Im Blickpunkt“).

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nachdem die europäischen Aktienbörsen zum Wochenauftakt noch vornehmlich unter dem starken Euro gelitten hatten, addierte sich zu dieser Belastung am Dienstag ein erneuter Raketenabschuss durch Nordkorea, der die Risikoaversion in der ersten Handelshälfte deutlich ansteigen ließ. Im Rahmen dieser Entwicklung sackte der deutsche Leitindex Dax 30 erstmals seit Ende März wieder unter die Marke von 12.000 Punkten. Lediglich defensive Titel wie Vonovia (Immobilien), Fresenius (Pharma) und Beiersdorf (Basiskonsum) konnten sich knapp gehalten präsentieren. Massiv unter Druck geriet die Aktie des Medienkonzerns ProSiebenSat1 (-14,5%), nachdem dieser am Vorabend bekannt gegeben hatte, dass die Werbeeinnahmen im dritten Quartal unter den bisherigen Erwartungen liegen werden. Auch im EUROSTOXX 50 wiesen Medien (-2,4%) im allgemein negativen Umfeld die schwächste Performance auf. Lediglich im Nahrungsmittelsegment (-0,2%) hielten sich die Verluste in Grenzen. Gestützt von guten Konjunkturdaten konnten die US-Indizes die Kursverluste zur Eröffnung in Grenzen halten und stießen dann im weiteren Handelsverlauf sogar in positives Terrain vor. Rückenwind gab es zusätzlich vom Fusions- und Übernahmekarussell. Laut Medienberichten könnte das Industriekonglomerat United Technologies (mit +2,9% stärkster Einzeltitel im Dow Jones) in Kürze den Flugzeugausstatter Rockwell Collins übernehmen. Der Industriesektor (+0,7%) sorgte so neben der IT-Branche (+0,4%) für die positiven Treiber am Markt. Dagegen tendierten vor allem Grundstoffe (-0,6%) und Finanzen (-0,5%) schwächer. Heute Morgen verliert auch in Asien der jüngste Raketentest Nordkoreas seinen Schrecken. Die Börsen entwickeln sich in der Breite wieder etwas fester. Auch die europäischen Indizes dürften zum Handelsbeginn einen Erholungsversuch unternehmen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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