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Goldpreis: Anstieg der realen Renditen ist ein Risiko - Commerzbank-Kolumne

05.07.2017 09:44 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: ijp2726 / shutterstock.com.

Der Goldpreis versuchte Anfang Juni den Abwärtstrend (in USD) seit 2011 zu brechen. Zunächst ist er gescheitert. Dies liegt zum einen an den ungünstigen saisonalen Voraussetzungen und zum anderen am Anstieg der realen Renditen. Nach der Kehrtwende der EZB hinsichtlich ihrer Geldpolitik war dieser im Euro noch ausgeprägter als im US-Dollar, was auch den stärkeren Rückgang des Goldpreises in Euro erklärt. Die Frage stellt sich wie weit der Realzinsanstieg gehen könnte. Das Potential erscheint beträchtlich, wie die langfristige Entwicklung andeutet. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass nicht nur der Goldpreis sensitiv auf einen Realzinsanstieg reagieren dürfte, sondern auch Aktien, Anleihen, Immobilien und die Realwirtschaft.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: PMI Index Dienstl. (Juni), 9.55 Uhr
Euroraum: PMI Index Dienstl. (Juni), 10.00 Uhr
USA: Auftragseingang (Mai), 16.00 Uhr
USA: Protokoll der FOMC-Sitzung, 20.00 Uhr

Die Aufgeregtheiten der Vorwoche, als nicht nur EZB-Chef Draghi, sondern auch seine Amtskollegen aus Großbritannien und Kanada einen neuen Ton in die geldpolitische Debatte brachten und gedanklich einem Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik näher rückten, haben sich einigermaßen gelegt. Gestern jedenfalls gab es wenig Bewegung an den internationalen Rentenmärkten, nicht zuletzt, weil in den USA der Unabhängigkeitstag gefeiert wurde, Marktimpulse somit ausblieben und aus dem Euroraum lediglich die Produzentenpreise gemeldet wurden, die mit -0,4% M/M im Mai (+3,3% J/J) etwas stärker gesunken sind als erwartet.
Auch zeigte der Entscheid der australischen Notenbank, den Leitzins auf seinem Rekordtief von 1,5% zu belassen und auch keine Änderungsabsichten anzudeuten, dass ein globaler Straffungszyklus keineswegs unmittelbar bevorsteht. Die Schwedische Reichsbank ließ ihren Leitzins gestern ebenfalls unverändert (-0,50%) und hielt an den im April für die zweite Jahreshälfte beschlossenen Anleihekäufen fest. Von einer weiteren monetären Lockerung war jetzt aber nicht mehr die Rede; doch machte Reichsbankchef Ingves deutlich, dass man nicht vor Mitte kommenden Jahres an höhere Leitzinsen denke. Und EZB-Chefvolkswirt Praet mahnte zur Geduld, bis sich die Inflation stärker in den Daten zeigt. Trotz dieser beruhigend-beschwichtigenden Töne ist in den vergangenen Tagen zumindest eines klargeworden: Auf weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen sollte man nicht mehr setzen - was den Erholungsspielraum an den Rentenmärkten deutlich einengt. Mehr geldpolitischen Diskussionsstoff hält das Fed-Protokoll (heute 20.00 Uhr) bereit.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nachdem die europäischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn teilweise ansehnliche Gewinne verbuchen konnten, ging es am gestrigen Tag in Ermangelung an wichtigen Konjunktur- und Unternehmensdaten recht gemächlich auf dem Börsenparkett zu. Zudem hatte die Börse in den USA feiertagsbedingt geschlossen (Unabhängigkeitstag). Entsprechend dünn waren die Umsätze. Herr Praet von der Europäischen Zentralbank äußerte sich recht vorsichtig in Bezug auf die weitere Geldpolitik, woraufhin der Euro ggü. dem USD zeitweise etwas an Wert einbüßte. In der vergangenen Woche hatten Äußerungen von EZB-Präsident Draghi in Bezug auf eine möglicherweise straffere Geldpolitik zu teilweise heftigen Marktreaktionen auf den Aktien-, Renten- und Devisenmärkten geführt. Die Erwartung steigender Zinsen beflügelte gestern den europäischen Bankenindex aber nicht mehr; im Schnitt büßten Bankwerte rd. 0,1% ein. Die Notierung der Deutschen Bank, die seit Jahresbeginn ggü. der Aktie der Commerzbank eine starke Underperformance aufweist, kletterte hingegen um 1,9%. Der Dax büßte in diesem Umfeld 0,3% ein. In der zweiten Reihe stieg die Notierung von Stada um 2,2%. Hier beflügelte die Nachricht, dass zwei Finanzinvestoren einen zweiten Anlauf prüfen, um das Unternehmen zu übernehmen. Auf europäischer Sektorenebene gehörten Aktien aus dem Bereich Rohstoffe mit durchschnittlichen Aufschlägen von 0,5% zu den größten Gewinnern. Am Ende der Performancerangliste notierten dagegen Versorger- und Telekommunikationswerte, die im Schnitt 0,6% verloren. Die Börsen in Asien tendierten heute Morgen bis auf wenige Ausnahmen zumeist etwas freundlicher. Der gestrige Raketentest in Nordkorea hatte keine negativen Auswirkungen auf die Märkte mehr. Der Kospi-Index stieg um 0,3% und näherte sich damit wieder seinem historischen Höchststand von 2.402 Punkten am 29. Juni 2017 an. Der Nikkei 225 gewann 0,3%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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