CureVac Aktie unter Druck: Und jetzt auch das noch…
CureVacs Aktien haben in den letzten Tagen wieder deutlich an Wert verloren - und jetzt hat das Unternehmen aus Tübingen mit einem neuen Form F-3 SEC-Filing die nächste Bombe platzen lassen. Finanzierungsmaßnahmen könnten anstehen, die Ausgabe neuer Aktien per Kapitalerhöhung droht: Man will über die Emission bis zu 600 Millionen Dollar an Liquidität ins Unternehmen holen - knapp 6 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung mit entsprechender Verwässerung. Zugleich könnte die Kapitalerhöhung Unsicherheiten über die finanzielle Lage bei der Gesellschaft auslösen.
Noch sind die Details dieser möglichen Finanzierungsmaßnahme offen, so zum Beispiel deren Zeitpunkt, die Anzahl der Wertpapiere sowie deren Verkaufskurs und sonstige Bedingungen. Den Emissionserlös wolle man für allgemeine Unternehmenszwecke und andere Geschäftsmöglichkeiten verwenden, kündigt CureVac in dem SEC-Filing an. Die Tübinger haben sich für den geplanten Deal die Investmentbanken Jefferies und SVB Leerink, spezialisiert auf den Healthcare-Sektor, an die Seite geholt.
„Wir oder jeder verkaufende Wertpapierinhaber können jede Kombination der in diesem Prospekt beschriebenen Wertpapiere in verschiedenen Serien, zu verschiedenen Zeitpunkten, in verschiedenen Mengen, zu Preisen und zu Bedingungen anbieten und verkaufen, die zum oder vor dem Zeitpunkt des jeweiligen Angebots festgelegt werden“, heißt es in dem SEC-Filing von CureVac.
Zuletzt war CureVacs Aktienkurs unter Druck geraten. Zum einen waren hierfür charttechnische Faktoren verantwortlich, wir hatten rechtzeitig gewarnt. Doch der große „Stimmungskiller“ der letzten Tage waren Neuigkeiten des Biotech-Unternehmens: Dass die Tübinger ihr Netzwerk für die geplante Produktion des - immer noch nicht zugelassenen - COVID-19 Impfstoffs CVnCoV verkleinern, wir berichteten, hat die Sorgen um die Zukunft des Vakzins der ersten Generation wachsen lassen. Weiter herrscht Skepsis darüber, dass CureVac den Impfstoff überhaupt durch den Zulassungsprozess bekommen wird.
Scheitert CVnCoV, wäre dies nicht nur eine Hypothek für den Impfstoff der zweiten Generation gegen COVID-19, der zurzeit entwickelt wird und sich noch in einer frühen Studienphase befindet. Vielmehr ist schon jetzt die Marktkapitalisierung des Tübinger Unternehmens, an dem auch der Bund beteiligt ist, von immer noch mehr als 10 Milliarden Dollar kaum zu rechtfertigen - bei einem endgültigen Scheitern erst recht nicht. Das Risiko liegt wie ein Damoklesschwert über dem Titel, realisiert es sich, wären wohl hohe Kursverluste die Folge. Die drohenden Kapitalmaßnahmen kommen nun noch „oben drauf“.