CureVac kündigt Vertrag mit Wacker Chemie für COVID-19 Impfstoffproduktion
Noch immer ist unklar, ob und für welche Bereiche CureVac tatsächlich eine Zulassung für den COVID-19 Impfstoff CVnCoV beantragen will, nachdem dieser in klinischen Studien enttäuschende Ergebnisse gebracht hat und eine Zulassung von Experten bezweifelt wird. Zuletzt beteuerten die Tübinger, dass man an den Zulassungsplänen festhält. Allerdings sind die Erwartungen wohl mittlerweile so gering, dass man die Zusammenarbeit bei der Produktion mit Wacker Chemie auflöst.
Ein entsprechender Vertrag sei von CureVac gekündigt worden, teilt Wacker Chemie am Dienstag mit. Hintergrund sei der geringe Bedarf für den Impfstoff, heißt es in einer Mitteilung des Münchener Chemiekonzerns. Dessen Geschäftsbereich Wacker Biosolutions sollte mit seinem Standort in der niederländischen Metropole Amsterdam Teil von CureVacs geplanten Produktionsnetzwerk werden.
Für Wacker Chemie ändert das Ende der Kooperation mit CureVac nicht viel. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die freiwerdenden Kapazitäten in Zukunft für andere Kunden zur Produktion ihrer mRNA- oder anderen Moleküle zur Verfügung stellen können”, sagt Wackers Geschäftsbereichsleiterin Susanne Leonhartsberger. Wesentliche Einflüsse auf Umsatz und Ertrag erwarten die Süddeutschen aus der Kündigung von CureVac nicht.
Update 13:26 Uhr: Wenige Minuten nach unserer News hat auch CureVac eine Nachricht veröffentlicht. Das Unternehmen hat ebenso die Kooperation mit Celonic für die Herstellung und Formulierung des mRNA-Wirkstoffs von CVnCoV gekündigt. Zugleich hält man an den Produktionskooperationen mit Novartis und Rentschler Biopharna fest. Über finanzielle Folgen der Kündigungen hüllen sich die Tübinger in Schweigen.
CureVac: „Anforderungen an die Produktionskapazitäten neu bewerten”
Die Nachfrage habe sich stark verändert, begründet das Unternehmen das Vorgehen. „Die Entwicklung von einer sehr hohen, kurzfristigen Pandemienachfrage hin zu einer langfristigen und breiten Verfügbarkeit von Impfstoffen hat uns dazu veranlasst, unsere unmittelbaren Anforderungen an die Produktionskapazitäten neu zu bewerten, um diese an den tatsächlichen kommerziellen und klinischen Kapazitätsbedarf für CVnCoV anzupassen”, so Malte Greune, Chief Operating Officer von CureVac.