Epigenomics legt Zahlen vor - Liquidität bleibt das Dauerthema
Epigenomics meldet Zahlen für die ersten sechs Monate 2021. Der Umsatz des krisengeplagten Berliner Unternehmens ist von 0,32 Millionen Euro auf 0,22 Millionen Euro zurück gegangen. „In der aktuellen Pandemie-Situation verschieben weiterhin viele Berechtigte ihre Vorsorgeuntersuchungen”, so der Hersteller von medizinischen Bluttests. Für Forschung und Entwicklung wurden 1,55 Millionen Euro aufgewendet nach 2,75 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich ist der Verlust von 6,35 Millionen Euro auf 3,53 Millionen Euro zurück gegangen.
Für das Gesamtjahr 2021 erwartet Epigenomics einen Umsatz zwischen 0,4 Millionen Euro und 1,0 Millionen Euro sowie einen EBITDA-Verlust zwischen 7 Millionen Euro und 9 Millionen Euro.
Offen ist weiterhin, ob die Berliner in den USA mit ihrem Darmkrebs-Bluttest Epi proColon überhaupt noch voran kommen können - dieser ist bislang eine einzige Enttäuschung für die Aktionäre der Gesellschaft. Aufgegeben hat man diesen aber noch nicht. Strategie sei „zum jetzigen Zeitpunkt, uns sowohl auf das Erreichen einer CMS-Erstattung für Epi proColon zu konzentrieren, möglicherweise über das Gesetzgebungsverfahren, und gleichzeitig die Entwicklung von Epi proColon „Next-Gen” voranzutreiben”, sagt Greg Hamilton, CEO der Epigenomics AG. Bisher gab es eine negative Entscheidung der US-amerikanischen Krankenversicherung zur Kostenerstattung, entsprechend unwahrscheinlich ist, dass Hamilton hier noch das Ruder herumreißen kann.
Und die Entwicklung der nächsten „Test-Generation” und Tests für andere Indikationen wird noch einmal hohe Summen verschlingen. Geld, das Epigenomics bisher nicht hat. Per Ende Juni verfügte Epigenomics nur über 6,95 Millionen Euro an liquiden Mitteln, der Finanzmittelverbrauch in der ersten Jahreshälfte wird mit 4,21 Millionen Euro beziffert. „Auf der Basis des Geschäftsplans 2021 der Gesellschaft wird ein Finanzmittelverbrauch im Einklang mit der EBITDA-Prognose (vor Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung) erwartet”, so das Unternehmen heute.
Damit ist klar, dass die Liquidität von Epigenomics und weitere Finanzierungsmaßnahmen und Verwässerungen ein Dauerthema bleiben werden. Eine Zusage von Deutsche Balaton, die Finanzierungsmaßnahme per Backstop-Vereinbarung zu sichern, läuft Ende Oktober aus.