Nikola enttäuscht Anleger: Schwaches Statement auf die Betrugsvorwürfe

Nikola-Chef Trevor Milton hatte auf twitter eine Reaktion auf die gestern von Hindenburg Research veröffentlichten Betrugsvorwürfe gegen den Elektrofahrzeug-Hersteller versprochen. „Ich arbeite seit 14 Stunden an der Widerlegung von Hindenburg, um eine klare, sachliche und wenig emotionale Antwort auf den Bericht zu geben”, twitterte der Nikola-Manager, so Milton. Starke Worte, aber was Nikola letztendlich heute in den USA als Statement veröffentlicht hat, enttäuscht die Anleger. Zu Handelsbeginn stürzt der Aktienkurs des Unternehmens weiter ab und fällt im frühen NASDAQ-Handel bis unter die 34-Dollar-Marke. Aktuell sind es mehr als 10 Prozent Minus.
Milton hat aus Sicht der Börse nicht geliefert. Statt die Vorwürfe von Hindenburg Research konkret zu widerlegen, bleibt Nikola bei Allgemeinplätzen und attackiert den Shortseller, wirft ihm bewusste Marktmanipulation vor. Der Bericht sei voll von irreführenden Informationen und anzüglichen Anschuldigungen gegen unseren Gründer und Vorstandsvorsitzenden, so das Unternehmen. Man habe nichts zu verbergen und werde die Anschuldigungen widerlegen, kündigt Nikola an. Warum man es nicht macht, wie Milton angekündigt hat, bleibt offen und so wird die negative Reaktion der Anleger an der NASDAQ verständlich. Statt zu informieren will man juristisch aktiv werden: Nikola hat die Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis LLP beauftragt, potenzielle Rechtsmittel zu prüfen. Hier das komplette Statement von Nikola.
Der erneute Kursrutsch löst zusätzliche charttechnische Verkaufssignale für die Nikola Aktie aus. Der Supportbereich zwischen 35,55 Dollar und 37,00/37,22 Dollar wird unterschritten, ebenso das gestrige Tagestief von 36,75 Dollar. Damit kommen weitere charttechnische Supportzonen in den Blickpunkt - mehr dazu in unserem vorhin veröffentlichten 4investors-Chartcheck zur Nikola Aktie.