Deutsche Bank: Aktie heute mit Kursrallye? Postbank kommt wieder an die Börse
Die Deutsche Bank will die Postbank in den nächsten Monaten wieder an die Börse bringen. Man plane eine „Entkonsolidierung von der Deutschen Bank bis Ende 2016“, teilt das DAX-notierte Kreditinstutut am Montagmorgen mit. Die Trennung von der Bonner Tochtergesellschaft ist Teile der beschlossenen Neuaufstellung in der Privatkundensparte. Hier wolle man sich auf beratungsorientiertes Geschäft konzentrieren. Bis 2017 sollen 200 Filialen im Inland schließen, zudem will die Deutsche Bank bis zum Jahr 2020 rund 400 bis 500 Millionen Euro in digitale Technologien für das Privat- und Firmenkundengeschäft investieren. Konzernweit sollen die Digital-Investitionen eine Milliarde Euro ausmachen.
Insgesamt plant die Deutsche Bank im Zuge ihrer Restrukturierung mit Kosteneinsparungen von 3,5 Milliarden Euro pro Jahr. Damit würden sich die Umsetzungskosten, die man auf 3,7 Milliarden Euro veranschlagt, schnell wieder einspielen. Die Einsparungen sollen vor allem durch gesteigerte Effizienz in den Abläufen ermöglicht werden – unter anderem aufgrund einer steigenden Digitalisierung des Bankgeschäftes. National wie international sollen zudem Standorte wegfallen, man wolle die „Präsenz auf wichtige Märkte und Städte“ konzentrieren, kündigt die Bank an. Bis Ende dieses Jahres will man mit dem bestehenden „Operational Excellence Programm“ 1,2 Milliarden Euro einsparen.
Vor einem Umbau steht auch die Sparte Investmentbanking. Man will auf margenarmes Geschäft verzichten, die bilanzwirksamen geschäfte sollen um 200 Milliarden Euro verringert werden. Damit bestätigt die Deutsche Bank Medienberichte vom Wochenende. Weitere bis zu 70 Milliarden Euro wolle man „umzuschichten, um die Position im beratungsintensiveren Geschäft zu verbessern“.
Die weiteren Ziele der Deutschen Bank: Man erwarte „eine Verschuldungsquote von mindestens 5%, eine Tier 1-Kernkapitalquote (CET1) bei vollständiger Umsetzung von CRD4 von rund 11 Prozent, eine Aufwand-Ertrag-Relation von rund 65 Prozent, eine Rendite nach Steuern auf das materielle Eigenkapital von mehr als 10 Prozent und eine angestrebte Ausschüttungsquote von mindestens 50 Prozent in Form von Dividenden und möglicherweise Aktienrückkäufen.“ Die Erwartungen an die Rendite nach Steuern werden damit um 2 Prozentpunkte gesenkt – ohnehin hat der Bankkonzern die bisherige Renditezielmarke nie erreicht.
Die kompletten Planungen der Deutschen Bank zur neuen Strategie: hier klicken. Weitere Details zu den Planungen will man in den nächsten 90 Tagen vorlegen.
Wie reagiert nun die Aktie der Deutschen Bank auf die News? Der Aktienkurs kann am frühen Montagmorgen davon nur leicht profitieren, aktuelle Indikationen für die DAX-notierte Bankaktie liegen bei 32,01/32,10 Euro nach einem Freitags-Schlusskurs im XETRA-Handel bei 31,575 Euro. Charttechnisch hat der Aktienkurs damit weiter Chancen auf eine Wende nach oben, nachdem es Mitte dieses Monats zu einer dynamischen Konsolidierungsbewegung von 33,42 Euro auf 30,24 Euro kam. Für das nötige Kaufsignal würde ein Anstieg über die Hinderniszonen um 31,71/32,16 Euro sorgen. Dies wäre ein charttechnisches Kaufsignal für die Deutsche Bank Aktie, das das Verlaufshoch unterhalb von 33,42 Euro wieder ins Visier bringen kann.
Unsere Berichte vom Wochenende zur Deutsche Bank Aktie:
- Deutsche Bank: Tage der Wahrheit - hier klicken!
- Deutsche Bank: Die Quartalszahlen sind da! - hier klicken!!
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Bank.