Defama: „Wir kaufen, um zu behalten“

Defama steigert den Umsatz im ersten Quartal von 5,4 Millionen Euro auf 6,6 Millionen Euro. Das EBITDA legt von 3,6 Millionen Euro auf 4,1 Millionen Euro zu. Vor Steuern gibt es einen unveränderten Gewinn von 1,2 Millionen Euro. Auch netto verändert sich im Vergleich zum Jahresauftakt 2023 fast nichts. 0,883 Millionen Euro (Vorjahr: 0,874 Millionen Euro) werden verdient.
Beim FFO geht es von 2,3 Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro nach oben. Das sind 0,52 Euro (Vorjahr: 0,48 Euro) je Defama Aktie.
Im ersten Quartal umfasste das Portfolio von Defama 65 Objekte. Inzwischen hat man ein Objekt in Büdelsdorf verkauft. Daraus resultiert ein Sondergewinn vor Steuern von 1,5 Millionen Euro, der im zweiten Quartal verbucht wird.
Im laufenden Jahr will Defama einen Gewinn von 5,0 Millionen Euro (Vorjahr: 4,2 Millionen Euro) erwirtschaften. Mögliche Sondereffekte aus weiteren Verkäufen sind dabei nicht berücksichtigt. Der FFO soll bei 10,6 Millionen Euro (Vorjahr: 9,7 Millionen Euro) liegen. Damit wird die bisherige Prognose für 2024 bestätigt.
Der annualisierte FFO soll Ende 2024 auf 12 Millionen Euro steigen. Nach dem Ende von Bau- und Umbaumaßnahmen, durch die man höhere Mieten generieren kann, liegt dieser derzeit bei 11,3 Millionen Euro. Das entspricht 2,35 Euro je Aktie.
Die Dividende soll auch im kommenden Jahr angehoben werden. Der noch von der Hauptversammlung zu beschließende Dividendenvorschlag für 2023 liegt bei 0,57 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,54 Euro).
Viele Akquisitionen in Vorbereitung
Die Berliner sind auf der Kaufseite weiter äußerst rege. Man rechnet damit, im Jahresverlauf „etliche Zukäufe“ vermelden zu können. Dabei sollte vor allem das zweite Halbjahr von einer starken Aktivität geprägt sein.
Man sieht zudem mittelfristig interessante Handlungsoptionen, Finanzierungspartner wollen ihre Beziehungen zu Defama ausbauen. Aktuell gibt es bei Defama 36 finanzierende Banken. Hier spielen Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen eine besonders große Rolle.
Auf einer Telefonkonferenz macht Matthias Schrade, Vorstand von Defama, sehr deutlich, dass man trotz der klaren Wachstumsambitionen auf eine Kapitalerhöhung verzichten will. Eine solche Finanzierungsrunde sei nicht geplant, auch werde man keine Anleihen oder Schuldscheindarlehen herausgeben. So bleibe man unabhängig, zudem sollen die Aktionäre nicht verwässert werden. Für Schrade ist diese strategische Entscheidung ein Wettbewerbsvorteil, der nicht hoch genug gewertet werden könne.
Kurz äußert er sich in der Telefonkonferenz auch zur mittelfristigen Planung. Bis 2025 soll das Portfolio einen Wert von 350 Millionen Euro erreichen. Die annualisierten Mieterträge sollen dann bei 28 Millionen Euro liegen, der FFO soll mindestens 13 Millionen Euro bzw. mehr als 2,70 Euro je Aktie schaffen. Wenn man die Ziele für 2024 sieht, ist man auf einem guten Weg, den 2025er Ausblick zu bewältigen. In der zweiten Jahreshälfte wollen sich die Verantwortlichen von Defama zusammensetzen, um eine neue Mittelfristplanung zu erarbeiten.
Defama einer der wenigen Käufer auf dem Markt
Dabei müssen sie auch berücksichtigen, dass zum 1. Juli und zum 1. September zwei Mitarbeiter den Bereich Transaktionen von Defama verstärken werden. Das erhöht die Möglichkeiten sowohl bei An- als auch bei Verkäufen. Die Transaktionshöhe dürfte dadurch ansteigen.
Den aktuellen Transaktionsmarkt bezeichnet Schrade als relativ tot. Es gebe nicht viele Käufer, Defama gehört zu den Ausnahmen. Viele Verkäufer haben hingegen einen gewissen Druck, sich von Objekten zu trennen. Entsprechend sind die Preise nicht mehr auf den früheren Höhen.
Schrade will demnach seine bisherige Strategie fortsetzen: „Wir kaufen, um zu behalten“.
Die Aktien von Defama (WKN: A13SUL, ISIN: DE000A13SUL5, Chart, News) gewinnen 0,8 Prozent auf 26,00 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie rund 19 Prozent zugelegt.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Fachmarkt - DEFAMA.