Paion Aktie unter Druck: Ono Pharma steigt bei Remimazolam aus – neue Partnersuche in Japan
Der japanische Partner von Paion, Ono Pharmaceuticals, zieht sich aus der Entwicklung von Remimazolam zurück. Zuletzt hatten die Asiaten bereits gezögert, einen Zulassungsantrag zu stellen, obwohl der Narkosemittelkandidat die klinische Entwicklung in der Indikation „Vollnarkose“ ohne Probleme durchlaufen hatte. Nun gibt Ono Pharma die Lizenz an Paion zurück.
Begründet wurde das Zögern von Seiten der Japaner zuletzt zwar mit Auffälligkeiten bei einer Phase-2-Studie mit Remimazolam zur Sedierung auf der Intensivstation, dies hatte aber in der Fachwelt für Erstaunen gesorgt – wir berichteten. Tatsächlich dürfte der Rückzug, bei dem Ono Pharma nun „strategische Gründe“ anführt, mit der schlechten Geschäftsentwicklung des japanischen Konzerns zusammen hängen: Das Unternehmen hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen heftigen Gewinneinbruch erlitten, so ist unter anderem der operative Gewinn in Japanischen Yen um 80 Prozent zurück gegangen. Nun muss man sparen und fokussiert sich auf eine geringe Anzahl an Projekten.
Paion, die heute ebenfalls Quartalszahlen vorlegen werden, will sich in Japan nun einen neuen Lizenzpartner für Remimazolam suchen oder den Zulassungsantrag für das Narkosemittel selber stellen. Rückzahlungen an Ono Pharma sind den Angaben der Aachener zufolge nicht fällig, zudem erhält man Zugriff auf sämtliche Studiendaten. Die Situation in Japan habe „keine Auswirkungen auf die laufenden Entwicklungsprogramme in der Vollnarkose in Europa und der Kurznarkose bei kleinen Eingriffen in den USA“, so Paion – von Turbulenzen wird die ohnehin extrem volatile Paion Aktie dennoch kaum verschont bleiben.
Mehr zu Paions Neunmonatsdaten, die aktuell noch nicht vorliegen, lesen sie im Tagesverlauf auf www.4investors.de.
