Börse am Morgen: BioNTech, Ryanair, EZB, OPEC+ - Nord LB Marktbericht
												Die Stimmung unter Einkaufsmanagern chinesischer Industrieunternehmen hat sich im Oktober eingetrübt. Der Rating-Dog China General Manufacturing PMI zeigt mit 50,6 Punkten eine Verlangsamung der ökonomischen Aktivität gegenüber dem Vormonat. Laut qualitativen Rückmeldungen litt die Aktivität in vielen Industriezweigen unter einem breiten Nachfragerückgang, besonders bei Exportaufträgen. Der offizielle PMI, der vor allem staatlich gelenkte Unternehmen Nordchinas umfasst, liegt seit sieben Monaten unterhalb der Expansionsschwelle. Die jüngste Entspannung im Handelskonflikt mit Washington bringt zwar kurzfristig Erleichterung, bleibt aber vage und mit Vorsicht zu genießen. Der akute Handlungsdruck für eine proaktivere Fiskalpolitik in Peking dürfte sich dadurch etwas reduziert haben, sodass sich die Erwartungen an eine expansivere Ausrichtung stärker auf das nächste Jahr verlagern.
Die deutschen Maschinenbauer verzeichneten im September einen realen Auftragsrückgang von y/y 19% (Inland: -5%; Ausland: -24%). In Q3 lag der Auftragseingang 6% unter Vorjahr, mit 3% weniger Inlands- und 7% weniger Auslandsaufträgen. Für die ersten neun Monate ergibt sich ein leichtes Minus von 1%, wobei Euro-Länder ein Plus von 10% und Nicht-Euro-Länder ein Minus von 5% verzeichneten. 
Ende August 2025 gab es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 2.200 Betriebe mit Legehennenhaltung und durchschnittlich 44,6 Mio. Legehennen, die insgesamt 1,2 Mrd. Eier legten. Die Bodenhaltung dominierte mit 25,5 Mio. Hennen, gefolgt von 11,3 Mio. in Freilandhaltung, 6,6 Mio. unter ökologischer Erzeugung und 1,2 Mio. in Kleingruppenhaltung. Den größten Bestand hatte Niedersachsen (17,3 Mio.), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (4,7 Mio.) und Bayern (4,0 Mio.). Der Pro-Kopf-Verbrauch erreichte 2024 mit 249 Eiern einen neuen Höchststand. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 72 %. Aktuell breitet sich die Geflügelpest in Deutschland aus – mit Folgen für die Zucht. In mehreren Betrieben mussten zuletzt Hunderttausende Tiere getötet werden. In einigen Regionen gilt bereits Stallpflicht.
Im Haushaltsstreit in den USA zeigende sich führende Politiker beider Parteien optimistisch. Streitpunkt bleiben die Krankenversicherungssubventionen. Eine parteiübergreifende Gruppe schlägt nun eine befristete Verlängerung dieser vor.
Tagesausblick
EZB-Chefin Christine Lagarde spricht heute in Sofia über geldpolitische Impulse und Bulgariens Euro-Beitritt. Nach mehreren Anläufen wird das Land voraussichtlich am 1. Januar 2026 als 21. Mitglied der Eurozone aufgenommen.
Aktienmärkte
Nach der Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China griffen Aktienanleger in Europa zum Wochenstart wieder zu. Der DAX eroberte die Marke von 24.000 Punkten zurück. Der Automobilsektor profitierte von beruhigenden Aussagen des Chipzulieferers Nexperia. DAX +0,73%; MDAX +0,28%; TecDAX+0,04%.
An der Wall Street profitierten Tech-Werte von zwei weiteren KI-Deals (Microsoft/Iren; Amazon/OpenAI), wohingegen der Dow-Jones mit Blick auf den Shutdown sowie die weitere Geldpolitik der Fed nachgab. Dow Jones -0,48%; S&P 500 +0,17%; Nasdaq Comp. +0,46%.
Unternehmen
Der Mainzer Biotechkonzern BioNTech hat aufgrund einer milliardenschweren Vorauszahlung von Bristol Myers Squibb für die gemeinsame Entwicklung eines Krebsmedikamentes seine Umsatzprognose für 2025 auf EUR 2,6 - 2 8 Mrd. angehoben (zuvor: EUR 1,7 - 2,2 Mrd.). Bei einem Quartalsumsatz von EUR 1,5 Mrd. ergab sich in Q3 einen Nettoverlust von EUR 28,7 Mio. Grund: anhaltende Investitionen in die Produktentwicklung.
Ryanair hat in H1 2025/26 einen Sprung von 42% auf EUR 2,54?Mrd. beim Nettogewinn erzielt. Ursächlich war ein Umsatzplus von 13% auf EUR 9,82?Mrd., getrieben durch höhere Ticketpreise (+13%) und ein Passagierplus. Für das Gesamtjahr werden nun 207?Mio. Fluggäste erwartet (zuvor 206 Mio.) – dank schnellerer Boeing-Lieferungen.
Rohstoffe
Das Ölkartell Opec+ will die tägliche Fördermenge ab Dezember um 137.000 Barrel erhöhen, plant in Q1 2026 aber keine weitere Erhöhung. Diese Entscheidung war so erwartet worden, weshalb es kaum Bewegung bei den Ölpreisen gab. Bei der Preisbildung gleichen sich aktuell Sorgen vor einer geringeren Ölnachfrage sowie angedrohte US-Sanktionen auf russisches Öl weitgehend aus.
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