Börse am Morgen: Coca-Cola, L´Oreal, SAP, Tesla, Texas Instruments, US-Sojabohnen - Nord LB Marktbericht

Das deutsche Gastgewerbe ist auch im Ferienmonat August nicht in Schwung gekommen. Der Umsatz von Restaurants, Kneipen, Hotels und sonstigen Beherbergungsstätten schrumpfte um 1,2% im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Inflationsbereinigt (real) gab es sogar ein Minus von 1,4%, nachdem es im Juli noch zu einem kleinen Plus von 0,3% gereicht hatte. Verglichen mit August 2024 gab es sogar einen realen Rückgang von 3,5%. Damit steuert die Branche auf das sechste Verlustjahr in Folge zu.
Tagesausblick
In Großbritannien stehen heute die September-Daten zur Inflation auf dem Programm. Diese Preisdaten treffen auf ein Umfeld, das derzeit durch die Entwicklungen rund um das Autumn Budget geprägt ist. So stehen die Offiziellen in London vor der Herausforderung, ein Haushaltsloch von 25 Mrd. GBP zu schließen. Beobachter verfolgen die Debatte auch mit Blick auf die Implikationen für den Binnenpreisdruck. Vor diesem Hintergrund werden auch die Währungshüter in London erhöhte Vorsicht bei der Bewertung der harten Daten zur Inflation an den Tag legen wollen.
Darüber hinaus ist heute großer Quartalszahlen-Tag. U.a. veröffentlichen Unternehmen wie Carrefour, Hermes, UniCredit, sowie Tesla, IBM und SAP ihre Ergebnisse im dritten Quartal 2025. Allerdings werden letztere erst weit nach Börsenschluss erwartet, auf dem deutschen Börsenparkett spielen sie somit noch keine Rolle.
Aktienmärkte
Der deutsche Aktienmarkt profitierte überwiegend von robusten Quartalsbilanzen und Ausblicken von US-Unternehmen. Die Ergebnisse stimmten die Anleger mutig für die Berichtssaison. Unter den Einzelwerten war z.B. Sartorius (+3,6%) Nutznießer von guten Quartalszahlen des US-Diagnostikkonzerns Danaher. DAX +0,29%; MDAX -0,30%; TecDAX +0,60%.
Die Wall Street hat uneinheitlich geschlossen. Während gute Quartalszahlen von Industrie- und Investitionsgüterkonzernen den Dow-Jones-Index antrieben, drückte eine Schwäche bei Wachstums- und Chipwerten den technologielastigen Nasdaq leicht ins Minus. Dow Jones +0,47%; S&P 500 +0,00%; Nasdaq Comp. -0,16%.
Unternehmen
Als erster großer US-Halbleiterkonzern legte der Spezialist für Analog-Chips Texas Industries Quartalsergebnisse vor. Sie gelten als Indikator für die Nachfrage in einer Vielzahl von Branchen, da die Produkte von Texas Instruments in zahlreichen Geräten verbaut werden. Gemeldet wurde, dass die US-Importzölle und der Handelsstreit mit China Texas Instruments zu schaffen machen. Das Unternehmen gab ein enttäuschendes Quartalsergebnis und einen zurückhaltenden Ausblick bekannt. Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz zwar um 17% auf 4,74 Mrd. USD und lag damit leicht über den Markterwartungen. Der Gewinn wuchs dagegen weniger stark als erhofft auf 1,48 USD je Aktie. Für das Schlussquartal 2025 stellte Texas Instruments Erlöse von 4,22 bis 4,58 Mrd. USD sowie einen Gewinn zwischen 1,13 und 1,39 USD je Aktie in Aussicht.
Coca-Cola hat in Q3 trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Inflation dank einer robusten Nachfrage nach seinen Limonaden mehr umgesetzt und verdient als von Analysten erwartet. Der Umsatz legte um 5% auf 12,5 Mrd. USD zu. Analysten hatten mit 12,39 Mrd. USD gerechnet. Der bereinigte Gewinn lag bei 82 Cent je Aktie und übertraf ebenfalls die Schätzungen von 78 Cent.
Ein schleppendes Amerika-Geschäft hat L´Oreal ein enttäuschendes Quartalsergebnis beschert. Die Erlöse seien von Juli bis September um 4,2% auf 10,33 Mrd. EUR gestiegen, teilte der weltgrößte Kosmetik-Hersteller mit. Analysten hatten jedoch mit einem Plus von knapp 5% gerechnet. Der wichtige China-Absatz habe erstmals seit 2 Jahren wieder zugelegt. Die dortigen Verbraucher hatten zuvor wegen unsicherer Konjunkturaussichten verstärkt zu lokalen Marken gegriffen.
Rohstoffe
Der Importstopp für US-Sojabohnen nach China im Zuge des Handelskonflikts zwischen den beiden Volkswirtschaften zeigt erste Auswirkungen. Nach Angaben der US-Sojaindustrieverbände American Soybean Association (ASA) und des US Soybean Export Council wurden zuletzt keine neuen Lieferverträge mit China abgeschlossen. Infolgedessen wird das Nahrungs- und Futtermittel in den kommenden Wochen nicht mehr zu ExportVerteilzentren transportiert, sondern stattdessen eingelagert. Für einige Landwirte könnte das erhebliche wirtschaftliche Einbußen bedeuten.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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