freenet überrascht beim Cashflow, Aktie aber klar im Minus

freenet hat im ersten Halbjahr 2025 ein adj. EBITDA von 257,4 Millionen Euro erzielt und damit den Vorjahreswert leicht übertroffen. Der Free Cashflow stieg um 5,2 Prozent auf 159 Millionen Euro. Das Unternehmen bestätigte daraufhin die Prognosen für das Gesamtjahr mit einem adj. EBITDA zwischen 520 und 540 Millionen Euro sowie einem Free Cashflow von 300 bis 320 Millionen Euro.
Die Aktienanalysten von Bernstein sprechen von einem schwach ausgefallenen Quartal des Hamburger Telekommunikations-Konzerns. Ausblicke auf die neue Strategie werden dagegen positiv gesehen. Für die freenet Aktie (WKN: A0Z2ZZ, ISIN: DE000A0Z2ZZ5, Chart, News) gibt es von Bernstein weiter ein „Outperform” mit Kursziel 39,40 Euro.
Im Mobilfunksegment lag freenets adj. EBITDA bei 210,6 Millionen Euro, was angesichts gestiegener Marketingaufwendungen für die freenet-Marken einem leichten Rückgang zum Vorjahreswert von 213,2 Millionen Euro entspricht. Im Segment TV und Medien dagegen wuchs das operative Ergebnis um 13,8 Prozent auf 60,1 Millionen Euro. Haupttreiber war waipu.tv mit einem Zuwachs um 61.200 Abo-Kunden. Rückgänge bei freenet TV und Media Broadcast konnten dadurch überkompensiert werden.
waipu.tv treibt bei freenet die Zahlen
Die Gesamtzahl der Abonnenten stieg im Halbjahr um 161.000 auf 10,311 Millionen. Innerhalb des Mobilfunksegments verzeichnete freenet 130.400 neue Postpaid-Kunden, rund fünfmal so viele wie im Vorjahr. Die Serviceumsätze aus Postpaid-Tarifen legten um 0,6 Prozent auf 799,4 Millionen Euro zu, obwohl der durchschnittliche Erlös pro Kunde (ARPU) moderat auf 17,4 Euro sank. Grund hierfür war ein höherer Anteil an Discount-Kunden, insbesondere infolge der starken Neukundengewinne im Vorjahr.
Die Erlöse im Segment TV und Medien erhöhten sich um 6,5 Prozent auf 204,8 Millionen Euro. Die positive Entwicklung von waipu.tv führte zu einem spürbaren Ergebnisbeitrag, der die Rückgänge bei klassischen TV-Angeboten ausglich. Der Bereich profitierte weiterhin von der strukturellen Verlagerung der Nutzung weg vom Kabel-TV hin zu internetbasierten Lösungen.
Die Umsatzerlöse des Gesamtkonzerns wuchsen im ersten Halbjahr um 0,9 Prozent auf 1,213 Milliarden Euro. Der Mobilfunkanteil betrug davon 1,009 Milliarden Euro, wobei stabile Serviceumsätze das leicht rückläufige ARPU-Niveau abfederten.
freenet Aktie fällt mehr als 5 Prozent
freenet rechnet im weiteren Jahresverlauf mit einer Stabilisierung des ARPU sowie mit einem anhaltenden Kundenwachstum. Die Entwicklung im IPTV-Geschäft soll sich laut Prognose weiter positiv auf das Ergebnis auswirken. Die Prognosen für EBITDA und Free Cashflow wurden vor diesem Hintergrund von den Hamburgern bestätigt.
Veränderungen gibt es im Vorstand: Ab dem 1. September 2025 wird das Gremium auf zwei Mitglieder reduziert. Robin Harries übernimmt als CEO die operative Führung, während Ingo Arnold weiterhin das Finanzressort verantwortet. Dessen Vertrag wurde vorzeitig bis Ende 2029 verlängert. Die neue Struktur soll Entscheidungsprozesse vereinfachen und Verantwortlichkeiten klarer zuordnen.
Die freenet Aktie (WKN: A0Z2ZZ, ISIN: DE000A0Z2ZZ5, Chart, News) notiert aktuell bei 27,16 Euro mit 5,5 Prozent im Minus.