Börse am Morgen: u.a. Münchener Rück, Salesforce, Tesla, Beige Book - Nord LB

Die Bundesregierung will Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten machen und dafür verstärkt auf die Wiederverwertung von Produkten setzen. Das Kabinett wird daher am Mittwoch die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) beschließen, wie Umweltministerin Lemke erklärte. Die Kreislaufwirtschaft reiche von Produktdesign und Produktion bis zu Verbrauch, Reparatur, Abfallwirtschaft und sekundären Rohstoffen, die wiederverwertet würden. Bis 2045 soll sich der jährliche Rohstoffverbrauch pro Kopf auf 6 bis 8 Tonnen halbieren. Geplant ist zudem, Abfall bis 2045 um 20% im Vergleich zu 2020 zu verringern. Bis 2030 soll zudem die Recycling-Quote verdoppelt werden. Derzeit werden 13% der eingesetzten Rohstoffe wiederverwertet.
Tagesausblick
Die Aufmerksamkeit am Markt richtet sich heute mit der immer näher rückenden Fed-Sitzung auf das Beige Book, einen wichtigen Zwischenbericht über die wirtschaftliche Verfassung der zwölf Fed-Distrikte in Bereichen wie Arbeitsmarkt, Konsum und Inflation. Darüberhinaus überprüft die Deutsche Börse turnusgemäß die Zusamsetzung ihrer DAX-Indizes. Die Regeln dafür, welches Unternehmen auf- oder absteigt – und warum, sind festgelegt. So, wie es derzeit aussieht, wird es im Dezember keine Veränderungen im DAX geben.
Aktienmärkte
Der DAX hat erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 20.000 Punkten geschlossen. Der deutsche Leitindex rückte in der Spitze um ein halbes Prozent auf ein Rekordhoch von 20.038,01 Zählern vor. Auftrieb kam u. a. von der Wall Street. Der S&P 500 und der Nasdaq-Composite erzielten zu Wochenbeginn Schlussrekorde. Geht es nun weiter bergauf? Für Verunsicherung könnte der künftige US-Präsident Donald Trump, der mit seinen Zollplänen die Wirtschaft in der Euro-Zone weiter in Bedrängnis bringen könnte, sorgen. Aber auch der Nahost-Konflikt, der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die Regierungskrise in Frankreich könnten der Börse in den kommenden Wochen zu schaffen machen. DAX +0,42%; MDAX +0,56%; TecDAX +0,29%.
Neu entflammte Zweifel am Kurs der Zinspolitik haben die Wall Street uneinheitlich aus dem Markt gehen lassen. Für Zurückhaltung sorgten die jüngsten Nachrichten aus Asien: Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hatte überraschend das Kriegsrecht ausgerufen. Nur Stunden später kündigte er auf Druck des Parlaments die Aufhebung an. Dow Jones -0,17%; S&P 500 +0,05%; Nasdaq Comp. +0,40%.
Unternehmen
Die Investitionen der Unternehmen in Künstliche Intelligenz bescheren Salesforce erneut ein robustes Wachstum. Daher hob der Software-Konzern sein Umsatz- und sein Margenziel für das Geschäftsjahr 2024/2025 leicht an. Die Erlöse stiegen im Berichtszeitraum den Angaben zufolge währungsbereinigt um 8% auf 9,44 Mrd. USD und lagen damit über der angepeilten Spanne von 9,31 bis 9,36 Mrd. USD. Für das Gesamtjahr stellte der Salesforce nun einen Wert zwischen 37,8 und 38 Mrd. USD statt 37,7 und 38 Mrd. USD in Aussicht.
Münchener Rück: Eine unerwartet heftige Hurrikan-Saison im Nordatlantik hat die Naturkatastrophen-Schäden in diesem Jahr nach oben getrieben. Die versicherten Schäden lägen weltweit schon Ende November bei mehr als 100 Mrd. USD. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 95 Mrd. USD. Allein für die Folgen tropischer Wirbelstürme mussten die Versicherer und Rückversicherer mit 51 Mrd. USD einstehen, deutlich mehr als im Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (35 Mrd. USD).
Tesla hat in China weiter an Boden verloren. Die Verkäufe von in der Volksrepublik hergestellten Tesla-Fahrzeugen sanken im November den 2. Monat infolge, wie Daten des chinesischen Autoverbandes CPCA zeigten. Demnach ging der Verkauf im Vergleich zum Vorjahr um 4,3% auf 78.856 zurück. Derweil erreichte der chinesische Konkurrent BYD mit seinen Elektro- und Plug-inHybrid-Autos der Serien Dynasty und Ocean einen weiteren Monatsrekord. Die Verkäufe stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 67,2% auf 504.003 Einheiten.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR hat sich nach deutlichen Vortagsverlusten stabilisiert. Am Montag war der Euro noch zeitweise um mehr als einen Cent gefallen. Die politische Krise in Frankreich belastet.
Die Ölpreise sind vor dem Treffen des Ölverbunds Opec+ am Donnerstag gestiegen. Am Markt wurde auf eine ungewöhnlich kalte Witterung in Europa verwiesen und auf einen damit einhergehenden, stärkeren Verbrauch.
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