Börse am Morgen: U.a. mit Münchener Rück, Salzgitter, General Motors, Logitech, Verizon - Nord LB

Der IWF hat seine Konjunkturprognose für Deutschland gesenkt. Für dieses Jahr erwartet er nur noch eine Stagnation, für 2025 ein Wachstum von 0,8%. Die bisherigen Prognosen aus dem Juli wurden damit um 0,2 bzw. 0,5 PP gesenkt.
Der steigende Bedarf an Fachkräften löst immer wieder Diskussionen über die Ausweitung der Arbeitszeit aus. Trotzdem ist diese in Deutschland lt. Statistischem Bundesamt in den letzten Jahren bei Vollzeitbeschäftigten von durchschnittlich 40,7 geleisteten Wochenarbeitsstunden im Jahr 2011 auf 39,8 Stunden im Jahr 2023 zurückgegangen. Im Gegensatz dazu ist die geleistete Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten von 18,2 Wochenarbeitsstunden in 2011 auf 21,2 Stunden in 2023 angestiegen.
Tagesausblick
Am heutigen Mittwoch wird die September-Ausgabe des Beige Book der Fed veröffentlicht, welches mit aktuellen Einblicken in die Regionalwirtschaft, Arbeitsmarkttrends und Preisentwicklungen vor allem für neuen Gesprächsstoff bei den Geldpolitikern sorgen dürfte. Hierbei besonders interessant dürften Hinweise zu den Auswirkungen der jüngsten Hurricanes sein. Von den Fed-Offiziellen selbst ist heute auf die Äußerungen von Tom Barkin in Richmond zu achten, unter den europäischen Notenbankern melden sich die EZB-Präsidentin und ihr Chefvolkswirt im Rahmen der Jahrestagung des IMF zu Wort. Zudem steht eine Vielzahl von Unternehmensmeldungen auf der Agenda.
Renten- und Aktienmärkte
Möglicherweise übertriebene Zinssenkungserwartungen mit Blick auf die EZB sorgten für fallende Kurse bei Bundesanleihen.
Nach den starken SAP-Quartalszahlen vom Montagabend startete der DAX gestern zunächst freundlich. Dann ging ihm allerdings die Puste aus, Gewinnmitnahmen setzten ein. DAX -0,13%; MDAX -0,25%; TecDAX +0,03%.
Uneinheitlich ausgefallene US-Unternehmensberichte bremsten die Wall Street. Die wichtigsten Indizes traten auf der Stelle. Dow Jones -0,02%; S&P 500 -0,05%; Nasdaq Comp. +0,18%.
Unternehmen
Bei der Münchener Rück ging der Gewinn in Q3 um knapp ein Viertel auf rund EUR 900 Mio. zurück, nachdem allein Hurrikan „Helene“ das Unternehmen rund EUR 0,5 Mrd. kostete. Trotzdem lag das Nettoergebnis nach 9M bei EUR 4,7 Mrd. Für das Gesamtjahr erwartet der Rückversicherer nach wie vor einen Gewinn von über EUR 5 Mrd. – trotz einer erwarteten weiteren signifikanten Schadenbelastung durch Hurrikan „Milton“.
Beim Stahlkonzern Salzgitter sind die Erlöse in den ersten neun Monaten von EUR 8,4 Mrd. im Vorjahr auf nunmehr EUR 7,7 Mrd. zurückgegangen. Das EBITDA fiel von EUR 576 Mio. auf EUR 322 Mio. Das Management passte seine Jahresprognose an. Der Umsatz soll nun EUR 9,5 Mrd. bis EUR 10,0 Mrd. (zuvor: rund EUR 10 Mrd.) erreichen, das EBITDA lediglich EUR 275 Mio. bis EUR 325 Mio. (zuvor: EUR 400 Mio. bis EUR 500 Mio.).
Der Computerzubehör-Hersteller Logitech hat in Q2 2024/25 (Juni – September) ein Umsatzwachstum von 6% auf USD 1,12 Mrd. und einen Anstieg des Betriebsgewinn (non-GAAP operating income) um 5% auf USD 193 Mio. erzielt. Das von einer besseren Nachfrage gestützte Wachstum erstreckte sich nach Unternehmensangaben auf alle Regionen, Kategorien und sowohl auf Privat- als auch Geschäftskunden. Das Unternehmen hob seine Jahresziele für 2024/25 in der Folge an. Der Umsatz soll nun in einer Spanne von USD 4,39 Mrd. bis USD 4,47 Mrd. (zuvor USD 4,34 Mrd. bis USD 4,43 Mrd.) auslaufen. Für das Betriebsergebnis werden USD 720 Mio. bis USD 750 Mio. (zuvor: USD 700 Mio. bis USD 730 Mio.) in Aussicht gestellt.
General Motors konnte in Q3 gegen den Branchentrend Umsatz und Gewinn steigern. Der Umsatz legte y/y um gut 10% auf EUR 48,8 Mrd. zu, der Gewinn je Aktie lag bei USD 2,96. Beide Größen lagen deutlich über den Markterwartungen.
Presseberichten zufolge hat sich der Schuhhändler Deichmann die Markenrechte der insolventen Modekette Esprit für Schuhe in Europa und den USA gesichert. Die Markenrechte im Textilbereich sollen an die Theia Group of Companies gehen.
US-Telekomkonzern Verizon gewann im vergangenen Quartal 239.000 neue Mobilfunkvertragskunden hinzu. Dies waren rund 20.000 mehr als von Analysten erwartet. Allerdings wurden diese z.T. mit Rabatten erzielt und der Absatz neuer Mobilfunkgeräte verlief zögerlich, so dass der Umsatz mit USD 33,3 Mrd. hinter den Erwartungen zurück blieb.
Unternehmen
Rohöl notierte gestern fest. Die Marktteilnehmer blicken vor allem auf die Entwicklungen im Nahen Osten.
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