Börse am Morgen: U.a. mit American Express, DAX, Netflix, Ölpreis - Nord LB

Die chinesische Wirtschaft ist in Q3 etwas schneller als erwartet gewachsen. Wie aus offiziellen Daten des Nationalen Statistikamtes (NBS) hervorging, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zwischen Juli und September im Jahresvergleich um 4,6%. Dies ist eine leichte Verlangsamung gegenüber dem Wachstum um 4,7% im Q2. Dennoch wurden die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen, die ein Wachstum von 4,5% prognostiziert hatten. Auf Quartalsbasis wuchs das BIP im Zeitraum Juli-September um 0,9% und blieb damit leicht hinter den Erwartungen von 1,0% zurück.
In Japan sind die Kernverbraucherpreise im September um 2,4% ggü. dem Vorjahresmonat gestiegen. Aufgrund vorübergehender staatlicher Subventionen zur Dämpfung der Energiepreise verlangsamte sich der Anstieg ggü. dem Vormonat. Der Anstieg des Kernverbraucherpreisindex (VPI), der die Preise für frische Lebensmittel ausschließt und Energiekosten einschließt, lag über der mittleren Marktprognose von 2,3%.
Deutschland: Trotz Wohnungsnot in vielen Städten ist die Zahl der Baugenehmigungen im August erneut gesunken. Sie fiel um 6,8% oder 1.600 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 18.300, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von Januar bis August wurden damit 141.900 Wohnungen genehmigt, -19,3% oder 33.900 weniger als ein Jahr zuvor. Gestiegene Finanzierungsund Baukosten gelten als Gründe für den schon länger anhaltenden Abwärtstrend. Branchenverbände klagen zudem über zu viel Bürokratie. Eine rasche Trendwende ist nicht in Sicht, hat sich doch der Auftragsmangel im Wohnungsbau zuletzt verschärft.
Wochenausblick
In dieser Woche ist v.a. auf wichtige Stimmungsindikatoren in der Eurozone zu achten. Der EZB-Rat hat in der vergangenen Woche seinem datenbasierten Ansatz Rechnung getragen und in seine Entscheidung auch Makrodaten am aktuellen Rand einfließen lassen. Daher dürfte bei den Einkaufsmanagerumfragen im Euroraum am Donnerstag und beim ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag nochmals genauer hingeschaut werden. In den USA melden sich in der ersten Wochenhälfte mehrere Fed-Offizielle zu Wort. Passend dazu sorgt das für die geldpolitische Diskussion wichtige Beige Book am Mittwochabend mit aktuellen Daten zur regionalwirtschaftlichen Lage und Perspektiven für Gesprächsstoff. In der neuen Woche rollt ansonsten eine weitere Welle von Quartalsergebnissen auf die Anleger zu. Heute läutet der Software-Konzern SAP wie üblich die heiße Phase der deutschen Bilanzsaison ein. In der neuen Woche legen allein aus dem DAX etwa ein halbes Dutzend Firmen Zahlen vor. Im Ausland öffnen unter anderem die US-Telekomfirmen AT&T, T-Mobile und Verizon ihre Bücher.
Renten- und Aktienmärkte
US-Anleihen legten nach schwachen Daten aus der US-Bauwirtschaft zu. So sind die Baubeginne und Baugenehmigungen im September stärker als erwartet gefallen. Die Baugenehmigungen gaben besonders deutlich nach. Eine schwächelnde Wirtschaft spricht für mehr Spielraum für künftige Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed.
Der DAX hat am Freitag seine erst am Vortag erreichte Bestmarke nur knapp verfehlt. Die Schwelle der 20.000-Punkte-Marke bleibt in Sichtweite. Ob sie diese Woche geknackt wird? DAX +0,38%; MDAX +0,68%; TecDAX +0,34%.
Kursgewinne im Technologiesektor haben die Wall Street am Freitag gestützt. Unter den Einzelwerten überzeugte Netflix mit seinen Quartalszahlen sowie dem Ausblick auf das laufende Quartal. Die Aktien erreichten ein Rekordhoch. Bei American Express wurde trotz positiver Zahlen und Ausblick Kasse gemacht. Dow Jones +0,08%; S&P 500 +0,40%; Nasdaq Comp. +0,63%.
Unternehmen
American Express hat in Q3 von gestiegenen Ausgaben seiner Kunden profitiert und die Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen. Der Kreditkartenriese meldete einen Gewinnanstieg von 2% auf 2,51 Mrd. USD. Je Aktie verdiente das Unternehmen 3,49 USD, Analysten hatten im Mittel 3,28 USD prognostiziert. Das Unternehmen, das sich an wohlhabende Kunden wendet, blieb dabei von wirtschaftlichen Schocks verschont.
Rohstoffe
Die Ölpreise verbuchten auf Wochenbasis starke Verluste. Das Ölkartell Opec und die Internationale Energieagentur hatten jüngst ihre Nachfrageprognosen gesenkt. Die weiterhin schwächelnde chinesische Wirtschaft ist die Hauptursache für die Nachfrageschwäche.
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