Sartorius: Zahlen und Ausblick nehmen Anlegern die Sorgen

Sartorius hat die Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen liegen - was dem Aktienmarkt aber einige der jüngsten Sorgen um das Göttinger Unternehmen nimmt. Der Laborausrüster verzeichnete Rückgänge bei Umsatz und Gewinn, während der Auftragseingang gestiegen ist. Die Prognose wird bestätigt.
Die DAX-notierte Sartorius Vorzugsaktie (WKN: 716563, ISIN: DE0007165631, Chart, News) liegt nach den Zahlen deutlich im Plus. Gestern noch spürbar gefallen, nach schlechten Nachrichten eines Konkurrenten, notiert die Sartorius Aktie aktuell im XETRA-Handel bei 254,70 Euro mit mehr als 11 Prozent im Plus. Das bisherige Tageshoch wurde bei 272,70 Euro verzeichnet. Den damit einhergehenden Anstieg über die 200-Tage-Linie (268,00 Euro) kann das Papier aber nicht halten.
Der Umsatz des Unternehmens sank um 2 Prozent (wechselkursbereinigt) und erreichte 2,47 Milliarden Euro. Nominal lag der Rückgang bei 2,8 Prozent. Akquisitionen hatten einen positiven Effekt von rund 2 Prozent auf den Umsatz. Sartorius meldet zudem einen Anstieg des Auftragseingangs, der wechselkursbereinigt um 6,6 Prozent (nominal: 5,7 Prozent) auf 2,33 Milliarden Euro zulegte.
Die Geschäftsentwicklung zeigte in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Dynamiken. In der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) konnte Sartorius ein Umsatzplus von 5 Prozent (wechselkursbereinigt) verzeichnen. Dagegen sank der Umsatz in der Region Amerika um 9,1 Prozent, was Unternehmensangaben vom Donnerstag zufolge auf eine starke Vorjahresbasis und ein schwaches Equipment-Geschäft zurückzuführen sei. Auch in Asien/Pazifik blieb der Umsatz rückläufig mit einem Minus von 1,6 Prozent. Diese Entwicklung resultiert aus der anhaltenden Marktschwäche in China, trotz eines Wachstums in anderen Ländern der Region.
Gewinn sinkt um rund ein Viertel
Das operative EBITDA des Konzerns sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,4 Prozent auf 686 Millionen Euro. Dies ist hauptsächlich auf Volumen- und Produktmixeffekte zurückzuführen. Die EBITDA-Marge lag mit 27,7 Prozent knapp unter dem Vorjahresniveau von 28,8 Prozent.
Das Periodenergebnis fiel mit 208 Millionen Euro deutlich niedriger aus als im Vorjahr (274 Millionen Euro). Der bereinigte Gewinn je Stammaktie lag bei 3,01 Euro (Vorjahreszeitraum: 4,00 Euro), der Gewinn je Vorzugsaktie bei 3,02 Euro (Vorjahr: 4,01 Euro).
Für das Geschäftsjahr 2024 hält die Sartorius AG an ihrer Prognose fest. Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres bleibt. Die Umsatzentwicklung könnte im niedrigen einstelligen Prozentbereich entweder leicht negativ oder leicht positiv ausfallen. Akquisitionen dürften etwa 1,5 Prozent zum Umsatzwachstum beitragen. Auch die operative EBITDA-Marge wird weiterhin im Bereich von 27 bis 29 Prozent erwartet. Positive Impulse sollen vor allem durch ein laufendes Effizienzprogramm gesetzt werden, das über 100 Millionen Euro zum Ergebnis beitragen soll. Negative Effekte könnten durch Volumenrückgänge sowie den Abbau von Lagerbeständen entstehen.