Indus: Es stehen Akquisitionen an
Bei Indus zeigt man sich in Kauflaune. Das wird bei einer Präsentation von Dafne Sanac, Head of IR von Indus, auf einer virtuellen Konferenz von mwb research deutlich. Für das Gesamtjahr hat Indus rund 70 Millionen Euro für den Bereich M&A budgetiert. Ausgegeben wurden bisher 20 Millionen Euro. Somit hat die Gesellschaft für die kommenden Monate noch 50 Millionen Euro für Zukäufe in der Kasse.
Sanac betont, dass man in den kommenden Wochen auf die Nachrichten von Indus achten soll. Hier scheint einiges in Vorbereitung zu sein. Die Pipeline ist gut gefüllt, Mittelständler bieten sich vor allem hinsichtlich einer Nachfolgeregelung bei Indus an.
Dabei hat die Gesellschaft klare Kriterien für Akquisitionen. Das Unternehmen muss in einer Nische aktiv sein und profitabel agieren. Startups werden ebenso abgelehnt wie hoch verschuldete Gesellschaften. In Frage kommen nur Gesellschaften aus drei Bereichen: Infrastucture, Engineering und Materials.
EBIT-Multiple von 6 bis 7 bei Akquisitionen
Bei den Kaufpreisen bleibt sich Indus treu. Zu viel soll es nicht kosten. Ein EBIT-Multiple von 6 bis 7 geht in Ordnung, darüber wird eine Akquisition schwierig. Schließlich will man selber auch in Zukunft gewinnsteigernd wachsen. Die kommenden Zukäufe sollen vor allem das Portfolio in den Sparten Infrastructure und Engineering stärken.
Zu viel Hoffnung auf eine positive Entwicklung des Gesamtportfolios im zweiten Halbjahr macht Sanac auf der virtuellen mwb-Konferenz nicht. Zwar dürfte die zweite Jahreshälfte besser als die ersten sechs Monate verlaufen, doch Bäume wird Indus nicht ausreißen.
Erst kürzlich musste Indus die Prognose für 2024 reduzieren. So wird inzwischen ein Umsatz von 1,7 Milliarden Euro bis 1,8 Milliarden Euro (alt: 1,85 Milliarden Euro bis 1,95 Milliarden Euro) erwartet. Das EBIT sieht Indus bei 125 Millionen Euro bis 145 Millionen Euro (alt: 145 Millionen Euro bis 165 Millionen Euro). Daraus resultiert eine Marge von 7 Prozent bis 8 Prozent (alt: 7,5 Prozent bis 8,5 Prozent).
Keine Veränderung gibt es beim Ausblick auf den freien Cashflow: Mehr als 110 Millionen Euro stehen an. Ein mittelfristiges Ziel wird auf der Konferenz zudem bestätigt. Im kommenden Jahr will Indus den Umsatz auf circa 2 Milliarden Euro steigern.
2023 kam Indus auf einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro, das EBIT lag bei 149,6 Millionen Euro. Das ergab eine Marge von 8,3 Prozent. Der freie Cashflow belief sich auf 198,9 Millionen Euro.
Aktienrückkaufprogramm ein Thema?
Auf der Konferenz kommt auch die Frage nach einem weiteren Aktienrückkaufprogramm auf. Anfang 2024 hatte Indus ein solches aufgelegt. Bis März wurden 1,1 Millionen eigene Aktien erworben. Damit hält man rund 4,1 Prozent des eigenen Grundkapitals. Die Aktien können später beispielsweise als Akquisitionswährung genutzt werden.
Sanac bezeichnet solche Programme als spannend, ein Regelinstrument seien sie jedoch nicht. Vorerst steht laut ihrer Aussage kein neues Rückkaufprogramm bei Indus an. Man werte die Situation aber jedes Jahr aufs Neue aus.
Von mwb research gibt es derzeit eine Kaufempfehlung für die Aktien von Indus (WKN: 620010, ISIN: DE0006200108, Chart, News). Das Kursziel beläuft sich auf 35,00 Euro. Der Kurs hat, so die Analysten, somit ein deutliches Aufwärtspotenzial.
Die Aktien von Indus verlieren 0,9 Prozent auf 21,70 Euro. Mitte Mai stand die Aktie bei 28,70 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten gibt es ein Minus von rund 4 Prozent.