Börse am Morgen, u.a. Airbus, Bitcoin, Rational, Inflationsdaten - Nord LB
Die US-Inflation kletterte im Dezember vor allem infolge von höheren Lebensmittelpreisen und steigenden Mieten auf y/y 3,4% nach 3,1% im November. Marktteilnehmer rechneten im Konsens (Reuters) mit 3,2%. Von November auf Dezember stiegen die Preise um 0,3%. Die sogenannte Kernrate, bei der Energie- und Lebensmittelpreise unberücksichtigt bleiben, sank dagegen im Dezember leicht auf 3,9% nach 4,0% im November. An den Terminmärkten wurde die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Fed nach Veröffentlichung der Inflationsdaten auf 60% taxiert, zuvor waren es noch 70%.
Der heute Nacht erschienene Handelsbericht Chinas zeichnete ein gemischtes Bild. Während die Exporte im Dezember stärker als erwartet um y/y 2,3% anzogen, verfehlten die Importe mit einem Anstieg von y/y 0,2% die Analystenprognosen. Insgesamt deuten die Zahlen auf eine langsame Erholung des Welthandels hin, allerdings hält die Deflation der chinesischen Wirtschaft an.
Einnahmen von EUR 1.337,8 Mrd. (+6,1%) und Ausgaben von EUR 1.429,3 Mrd. (+7,7%) führten in den ersten drei Quartalen 2023 zu einem Anstieg des öffentlichen Finanzierungsdefizits auf EUR 91,5 Mrd. Das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung fiel damit EUR 25,8 Mrd. höher aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Hiervon gingen EUR 75,9 Mrd. zu Lasten des Bundes, EUR 11,4 Mrd. zu Lasten von Gemeinden und Gemeindeverbänden und EUR 7,2 Mrd. entfielen auf die Sozialversicherung.
Tagesausblick
Neben der Rede des EZB-Offiziellen Philip Lane wird heute vor allem auf weitere Preisdaten aus den USA zu achten sein. Gemeldet werden Dezember-Zahlen zur Entwicklung der Produzentenpreise. Eine dramatischen Entwicklung sollte es nicht geben. Ein genauerer Blick auf die Energiepreise und die Preisentwicklung in der Bauwirtschaft mag dennoch spannend sein.
Renten- und Aktienmkärkte
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) zählte im vergangenen Jahr in Deutschland 12,3 Mio. Anleger in Aktien, Aktienfonds und ETFs und damit 570 Tsd. weniger als zum Höchststand 2022. Trotzdem lag die Zahl der Aktieninvestoren damit zum vierten Mal in Folge über der 12 Mio.-Marke. Mit Blick auf Zinswende, hohe Inflation und eingetrübter wirtschaftlicher Aussichten hält das DAI dies für ein gutes Ergebnis. Mehr als jeder sechste in Deutschland ist in Aktien investiert.
Deutsche Anleihen handelten im Vorfeld der US-Inflationsdaten mit Kursgewinnen. Nach Veröffentlichung der Daten bröckelten die Gewinne aber wieder. Die Kurse von US-Staatsanleihen schwankten im Tagesverlauf merklich. Zehnjährige Renditen lagen zunächst über 4%, gaben diese Marke aber zum Handelsende wieder auf.
Die hartnäckigen US-Inflationsdaten belasteten die Aktienmärkte. Während auf dem Frankfurter Parkett rote Zahlen vorherrschten, gab die Wall Street anfängliche Gewinne wieder ab und beendete den Handel nahezu auf Vortagesniveau. DAX -0,86%; MDAX -0,68%; TecDAX -0,76%, Dow Jones +0,04%; S&P 500 -0,07%; Nasdaq Comp. +0,00%.
Unternehmen
Der Großküchenhersteller Rational hat nach vorläufigen Zahlen dank eines Großauftrags aus Asien und niedrigerer Kosten im GJ 2023 die Erwartungen übertroffen. Während der Umsatz um 10% auf EUR 1,125 Mrd. zulegte, kletterte der Betriebsgewinn (EBIT) um 17% auf EUR 277 Mio. (Marge: 24,5%). Beides sind Rekordwerte für das Unternehmen. Die Prognose 2024 wird mit der Vorlage des Geschäftsberichts am 27. März veröffentlicht.
Airbus steigerte im vergangenen Jahr die Auslieferung von Zivilflugzeugen um 11% auf 735 Verkehrsflugzeuge und übertraf damit sein eigenes Ziel von 720 Maschinen. Damit lag Airbus zahlenmäßig deutlich vor Boeing (528 Auslieferungen). Die Nettobestellungen beliefen sich im vergangenen Jahr auf 2.094 Maschinen, davon 300 Großraumflugzeuge.
Devisen und Rohstoffe
Von den Inflationsdaten profitierte zunächst der USD. Der EUR konnte sein Minus aber im Handelsverlauf weitgehend wieder ausgleichen.
Nach der Zulassung erster Bitcoin ETFs in den USA, stieg der Bitcoin über die Marke von 49.000 USD. Anschließende Gewinnmitnahmen drückten ihn aber schnell wieder auf das Vortagesniveau von rund 46.000 USD.
Nach Nachrichten über einen gekaperten Öltanker vor Oman zogen die Ölpreise spürbar an.
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