InflaRx: Achterbahnfahrt nach Zahlen und Studiendaten
Volatiler Tag für die InflaRx Aktie am der NASDAQ: Nachdem das Biotech-Unternehmen aus Jena heute Zahlen für das zweite Quartal 2023 und Daten aus einer laufenden klinischen Studie zum kutanen Plattenepithelkarzinom vorgelegt hat, bricht der Aktienkurs zunächst auf 2,78 Dollar ein, notiert mittlerweile aber bei 3,67 Dollar und damit leicht gegenüber dem gestrigen Schlusskurs an der NASDAQ, zugleich das bisherige Tageshoch.
Die Gesellschaft, die jüngst mit Gohibic (Vilobelimab) für die Behandlung bestimmter schwerkranker COVID-19-Patienten in den Vereinigten Staaten ihr erstes Medikament auf den Markt gebracht hat, meldet auch für das zweite Quartal 2023 keinen Umsatz aus Produktverkäufen, so wie auch auf Halbjahresbasis und in den jeweiligen Vorjahreszeiträumen. Die sonstigen Einkünfte sind von 14,4 Millionen Euro auf 4,9 Millionen Euro gefallen und speisen sich vor allem aus Zuschüssen seitens der Regierungen. „Aufgrund der geringeren Anzahl schwerer COVID-19-Fälle, für die wir dankbar sind, erwarten wir jedoch eine moderate Nachfrage und erste Umsätze in H2 2023”, so Thomas Taapken, Chief Financial Officer von InflaRx und früher unter anderem für Medigene tätig, zu den weiteren Umsatzerwartungen mit dem Medikament.
Der Rückgang ist zugleich der wesentliche Faktor für den von 1,1 Millionen Euro auf 9,9 Millionen Euro gestiegenen operativen Quartalsverlust von InflaRx. Unter dem Strich meldet das Biotech-Unternehmen einen Quartalsverlust von 8,2 Millionen Euro nach einem leichten Überschuss im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Je InflaRx Aktie (WKN: A2H7A5, ISIN: NL0012661870, Chart, News) fällt ein Verlust von 0,14 Euro an, im ersten Quartal 2022 war es ein Gewinn von einem Cent.
Finanziert bis ins Jahr 2026
Per Ende Juni weist InflaRx 115,2 Millionen Euro liquide Mittel und marktfähige Wertpapiere aus. Mit der Summe sehen die Jenaer ihren den Betrieb mindestens bis 2026 finanziert - im für Biotechs weiter schwierigen Finanzierungsumfeld eine vergleichsweise komfortable Liquiditätsdecke. Im ersten Halbjahr 2023 hat man 21,7 Millionen Euro Cash verbraucht. Man sei weiter „gut positioniert, um in die notwendige Infrastruktur zu investieren, damit Gohibic Krankenhäusern in den gesamten USA zur Verfügung steht, und um unsere klinischen Entwicklungsaktivitäten zu unterstützen, einschließlich der Phase-III-Studie mit Vilobelimab bei Pyoderma gangrenosum und der künftigen Entwicklung unseres vielversprechenden C5aR-Inhibitors INF904”, so Taapken.
Aus der klinischen Studie mit Vilobelimab zur Behandlung des kutanen Plattenepithelkarzinoms (cSCC) gibt es erste Zwischendaten. Bei der Behandlung im Studienarm A mit zehn Patienten haben sich Unternehmensangaben vom Donnerstag zufolge keine Anzeichen für Bedenken hinsichtlich der Sicherheit oder Verträglichkeit ergeben. „Ein Patient hatte ein vollständiges Ansprechen und ein weiterer Patient zeigte eine insgesamt stabile Erkrankung; ein dritter Patient zeigte eine stabile Erkrankung der Zielläsion”, so InflaRx weiter. Im Studienarm B mit der höheren Dosis sollen erste Daten wohl in der ersten Jahreshälfte 2024 vorliegen. Anschließend will man entscheiden, in welchen der beiden Armen die Studie fortgesetzt werde.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Inflarx.