Adidas: Ein „schrecklicher” Ausblick auf 2023 nach Skandal um Kanye West - Aktie stürzt ab
Kurssturz bei der Adidas Aktie: Enttäuschende Zahlen des Sportartikel-Konzerns sorgen für reichlich Druck auf den Aktienkurs. Beendete dieser den XETRA-Handel gestern noch bei 156,26 Euro mit einem kleinen Kursgewinn, so sind aktuelle Kurse knapp 18 Euro darunter notiert. Im Tradegate-Handel am Freitagmorgen liegt die Adidas Aktie (WKN: A1EWWW, ISIN: DE000A1EWWW0, Chart, News) bei 138,30 Euro, das Tief heute Morgen wurde bei 135,80 Euro verzeichnet.
Den Ausblick auf 2023, den der Konzern aus Herzogenaurach vorgelegt hat, bezeichnet die Baader Bank als schrecklich und unterhalb aller Erwartungen. Jefferies kommentiert, dass der Ausblick viele Investoren verschrecken werde und man kaum noch die Augen vor den Problemen bei Adidas verschließen könne.
Skandal um Kanye West hinterlässt tiefe Spuren
Die Süddeutschen erwarten im Jahr 2023 einen Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich. Das Betriebsergebnis solle in etwa auf Break-Even-Niveau liegen. In der Prognose seien die beträchtlichen negativen Auswirkungen aus einem ausbleibenden Verkauf des Bestands von Yeezy-Produkten berücksichtigt, so Adidas. Man erwartet hieraus Belastungen von 1,2 Milliarden Euro für den Umsatz und 500 Millionen Euro beim Betriebsergebnis. Der Hintergrund: Adidas hatte Kanye West nach aus der Riege der Kooperationspartner geworfen - wir berichteten.
„Sollte das Unternehmen unwiderruflich beschließen, seinen aktuellen Bestand an Yeezy-Produkten nicht zu verwenden, würde dies die Abschreibung des Yeezy-Bestands nach sich ziehen und das Betriebsergebnis des Unternehmens in diesem Jahr um weitere 500 Millionen Euro reduzieren. Des Weiteren erwartet adidas für 2023 Einmalkosten in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro. Diese Kosten sind Teil einer strategischen Prüfung, die das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt unternimmt, um ab 2024 wieder auf einen profitablen Wachstumspfad zurückzukehren”, so Adidas zum Ausblick. Das Betriebsergebnis könnte damit bis zu 700 Millionen Euro ins Minus rutschen.
Die vorläufigen Zahlen für 2022, die Adidas ebenfalls vorgelegt hat, machen die Situation nicht besser. Der Umsatz ist von 21,2 Milliarden Euro auf 22,5 Milliarden Euro gestiegen und das Betriebsergebnis von knapp 2 Milliarden Euro auf nur noch 669 Millionen Euro eingebrochen. Im fortgeführten Geschäft verzeichnet Adidas einen Gewinneinbruch von knapp 1,5 Milliarden Euro auf 254 Millionen Euro.