paragon schreibt rote Zahlen - was passiert mit Frers Aktien?
Quartalszahlen von paragon: Der Automobil-Zulieferer aus Delbrück meldet für das dritte Quartal 2022 einen Umsatzanstieg von 34 Millionen Euro auf 40,7 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern ist der Verlust dennoch gestiegen und liegt bei 0,88 Millionen Euro gegenüber einem Minus von 0,64 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Im fortgeführten Geschäft sinkt der Quartalsverlust von 2,4 Millionen Euro auf 1,8 Millionen Euro.
Für den Free Cashflow meldet paragon (WKN: 555869, ISIN: DE0005558696, Chart, News) ein Minus von 0,67 Millionen Euro gegenüber 5,85 Millionen Euro Plus im dritten Quartal des vergangenen Jahres. Die Summe aus Anleiheverbindlichkeiten und Bankverbindlichkeiten beziffert man auf knapp 91 Millionen Euro. Teil-Tilgungen ausgegebener Anleihen seien der nächste Schritt, so das Unternehmen. Hierzu wolle man „den Kapitalmarkt bald informieren”, sagt paragon-CFO Martin Esser.
paragon: Verliert Frers sein Aktienpaket?
Die Meldung verblasst allerdings vor dem Hintergrund der gestrigen Neuigkeiten von paragon, die Spekulationen antreiben. „Der Unternehmensgründer des börsennotierten Automobilzulieferers paragon GmbH & Co. KGaA und Geschäftsführer der persönlich haftenden Gesellschafterin, der paragon GmbH, Klaus Dieter Frers hat das Unternehmen heute informiert, dass er von einem baldigen Verlust seines kompletten paragon-Aktienpakets ausgeht”, meldet das Unternehmen am Mittwochnachmittag.
Umfangreiche Details hierzu gibt das Unternehmen nicht bekannt. Nach Angaben von Frers habe sich „eine Drittpartei im Rahmen von privaten Bankverbindlichkeiten gegen seinen Willen und unter noch nicht abschließend rechtlich geklärten Umständen die Rechte an der Verwertung seines kompletten paragon-Aktienpakets angeeignet”, heißt es in der Mitteilung von paragon.
Offenbar will die namentlich nicht genannte Drittpartei schon am 11. November eine erste Tranche verwerten, die weiteren Aktien dann zu einem späteren, nicht genannten Zeitpunkt.
Frers will sich rechtlich gegen das Vorgehen wehren - ob erfolgversprechend, ist aktuell von außen nicht zu beurteilen. Frers bleibe Geschäftsführer der paragon GmbH und diese allein für die Unternehmensführung verantwortlich - so heißt es zumindest.
Unbekannt ist zudem, welche Absichten die dritte Partei mit der Verwertung verfolge und wer hinter dieser „dritten Partei” steckt. Bei der paragon GmbH & Co. KGaA spricht man davon, dass man das Vorgehen als einen feindlichen Übernahmeversuch ansehe. Neuigkeiten hierzu gibt es von paragon heute Morgen nicht.