Commerzbank: Polnische Entwicklungen werden berücksichtigt
Die Commerzbank hat Probleme in Polen mit der mBank. Die polnische Regierung will ihre Bürger aufgrund der hohen Inflation entlasten und ermöglicht ihnen daher eine gewisse Stundung bei Ratenzahlungen. Bis Ende 2023 können Privatleute ihre Zahlungen an Banken für Hypothekenkredite bis zu acht Mal aussetzen.
Die Commerzbank rechnet damit, dass dies ihre polnische Tochter um 210 Millionen Euro bis 290 Millionen Euro belasten wird. Trotz dieser Zusatzbelastung erwartet die Commerzbank 2022 einen Gewinn von mehr als 1 Milliarde Euro. Vorstand Bettina Orlopp spricht von einer weiterhin guten Entwicklung des operativen Geschäfts. Allerdings gibt es dabei den Vorbehalt, „dass es zu keiner deutlichen Verschlechterung der konjunkturellen Entwicklung kommt, zum Beispiel wegen weiterer Engpässe in der Gasversorgung“, so Orlopp.
Die Analysten von J.P. Morgan lassen die Entwicklungen in Polen in ihr Modell einfließen. Sie berücksichtigen die zusätzlichen Belastungen. Als Konsequenz nehmen sie ihre Prognose für den Gewinn je Aktie 2022 um 7 Prozent zurück.
Es bleibt dennoch beim Rating „neutral“ für die Aktien der Commerzbank. Das Kursziel sehen die Amerikaner weiter bei 8,20 Euro.
Die Aktien der Commerzbank (WKN: CBK100, ISIN: DE000CBK1001, Chart, News) geben 1,4 Prozent auf 6,492 Euro nach.