Wirecard: Marsalek gefeuert - Vertrag aufgelöst
Bisher war Wirecard-Vorstand Jan Marsalek nur suspendiert, nun hat der krisengeschüttelte Payment-Dienstleister sich komplett von dem bisherigen COO getrennt. „Der Aufsichtsrat der Wirecard AG hat heute das Vorstandsmitglied Jan Marsalek, der am 18. Juni 2020 widerruflich bis zum 30. Juni freigestellt worden war, mit sofortiger Wirkung abberufen und seinen Anstellungsvertrag außerordentlich gekündigt”, meldet Wirecard am Montagnachmittag.
Marsaleks Name tauchte immer wieder in Zusammenhang mit möglichen problematischen Asien-Geschäften und dem umstrittenen Drittpartnergeschäft von Wirecard auf. Wie der Konzern heute mitteilte, scheinen die Zahlen dieses Geschäftsbereichs überhöht zu sein: „Die Gesellschaft untersucht weiter, ob, in welcher Art und Weise und in welchem Umfang dieses Geschäft tatsächlich zugunsten der Gesellschaft geführt wurde”, hieß es in der heutigen Ad-Hoc-Mitteilung des Konzerns. Auch die vermisste 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten scheinen nicht zu existieren - mit dem Geld wurde das Drittpartnergeschäft abgesichert: „Der Vorstand der Wirecard AG geht aufgrund weiterer Prüfungen derzeit davon aus, dass die bisher zugunsten von Wirecard ausgewiesenen Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insg. 1,9 Mrd. Euro mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen”, so Wirecard.