EM-AktienmÀrkte erzielen Outperformance in Q1 2017 - Commerzbank-Kolumne
Nachdem die SchwellenlĂ€nderaktien im November und Dezember 2016 eine deutliche Underperformance gegenĂŒber den Aktien aus den sogenannten entwickelten MĂ€rkten (Developed Markets, DM) aufgewiesen hatten, kehrte sich dieser Trend im bisherigen Jahresverlauf 2017 wieder um. Im MĂ€rz 2017 gewann der MSCI EM-Index 2,3% an Wert, wogegen der MSCI DM-Index nur 0,8% hinzugewann (MSCI Welt-Index: +1%). Im ersten Quartal 2017 kletterte der MSCI EM-Index um 11,1% (MSCI DM-Index: +5,9%; MSCI Welt-Index: +6,4%).
Die globalen AktienmĂ€rkte setzten somit im MĂ€rz ihre Hausse fort; allerdings lieĂ die Dynamik im Vergleich zu den ersten bei-den Monaten des Jahres nach. Nach wie vor sind es die sehr robusten globalen Konjunkturdaten sowie die insgesamt erfreulich verlaufene Berichtssaison, die die Kurse treiben. Hinzu kommt eine unverĂ€ndert vorsichtige US-Notenbankpolitik. Obwohl Donald Trump mit dem Scheitern der Gesundheitsreform eine weitere Niederlage einstecken musste, wirkt die Hoffnung auf fiskalische Impulse sowie Steuersenkungen besonders in den USA unverĂ€ndert als Treibsatz fĂŒr die krĂ€ftig gestiegenen Kurse. Risikofaktoren wie ein möglicherweise zunehmender Protektionismus oder geopolitische Faktoren (u.a. Wahlen in Frankreich) traten in den vergangenen Wochen in den Hintergrund. SchwellenlĂ€nderaktien profitierten im MĂ€rz zusĂ€tzlich von einem leicht gefallenen US-Dollar (-0,8%). Ein Korb aus EM-WĂ€hrungen legte gegenĂŒber dem US-Dollar um 0,9% zu, wobei v.a. der mexikanische Peso (+7,4%) krĂ€ftig an Boden gut machte. Auf Sektorenebene gewannen im Berichtsmonat bis auf Pharma (-0,7%) alle Branchen. Am stĂ€rksten gefragt in den EM waren IT-und Industrieaktien, die im Schnitt um 4,8% bzw. um 4,2% stiegen. Die NettomittelzuflĂŒsse in SchwellenlĂ€nderaktien betrugen im Berichtsmonat 4 Mrd. US-Dollar.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: Exporte (Februar), 8:00 Uhr
Frankreich: Industrieproduktion (Februar), 8:45 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (MĂ€rz), 14:30 Uhr
Die Börsen in Asien begleiteten den US-Raketenangriff auf die syrische Luftwaffenbasis mit Kursverlusten â erholten sich aber wieder. Die Renditen von US-Staatsanleihen gingen etwas zurĂŒck. In den USA wurden in der letzten MĂ€rzwoche nur 234.000 AntrĂ€ge auf Arbeitslosengeld gestellt. Mit Blick auf den heutigen offiziellen Arbeitsmarktbericht erwarten die Analysten im Durchschnitt einen Zuwachs von 180.000 Stellen. Der ADP-Bericht hatte am Mittwoch immerhin einen Zuwachs von 263.000 Stellen gezeigt. Nach den AuftragseingĂ€ngen gestern sprechen auch die Export- und die Produktionsdaten fĂŒr eine Wachstumsbeschleunigung in der deutschen Industrie. Zwar erschwerten Saisoneffekte die Bewertung, doch der gleitende Durchschnitt ĂŒber die Monate tendiert klar nach oben. Gemessen an âweichenâ Stimmungsindikatoren â wie dem Ifo-GeschĂ€ftsklimaindex â ist die Dynamik aber noch relativ schwach. Das Protokoll der geldpolitischen Sitzung der EZB Anfang MĂ€rz bestĂ€tigt unser Bild, dass die EZB kaum vor 2019 die Zinsen erhöhen wird und etwaige Diskussionen, wie sie BundesbankprĂ€sident Weidmann anstoĂen möchte, verfrĂŒht sind. Zwar sehen auch andere Ratsmitglieder, dass sich die Konjunktur im Euroraum etwas aufgehellt hat und die AbwĂ€rtsrisiken abgenommen haben. Doch die Mehrheit der Mitglieder hĂ€lt es fĂŒr notwendig, die AnleihekĂ€ufe bis zum Ende des Jahres unverĂ€ndert fortzufĂŒhren, zumal man keinen stetigen Anstieg der Inflation erwarte. Mithin kommt die Ausstiegsdiskussion zu frĂŒh. Die Kurse am Rentenmarkt haben eine entsprechende Wende bereits vollzogen: Die Rendite 10-jĂ€hriger Bundesanleihen hat sich gegenĂŒber Anfang MĂ€rz von knapp 0,5% auf nur noch 0,25% halbiert.
Aktien
Rhön-Klinikum â Bilanz-PK
Die europĂ€ischen AktienmĂ€rkte starteten gestern zunĂ€chst schwĂ€cher in den Tag. Verantwortlich hierfĂŒr zeichnete vor allem die Stimmungswende am Vortag in den USA. Das veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank lĂ€sst darauf schlieĂen, dass die US-WĂ€hrungshĂŒter die Zeit fĂŒr eine Normalisierung der Fed-Bilanz fĂŒr gekommen halten. Das wĂŒrde dann fĂŒr eine weitere restriktivere Geldpolitik und somit tendenziell fĂŒr weiter steigende Zinsen sprechen. Zudem zeigten sich die Investoren vor dem Gipfel des US-PrĂ€sidenten mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping und der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten am Freitag vorsichtig. Im Tagesverlauf und mit Beginn der Wallstreet erholten sich die Kurse dann aber wieder etwas. In diesem Umfeld gewann der Dax 0,1%. Unter Abgabedruck standen insbesondere Automobilwerte wie BMW (-0,4%). Bankwerte setzten ihre jĂŒngste Konsolidierung fort. Die Aktie der Deutschen Bank notierte kurz vor dem Ende der Kapitalerhöhung rd. 0,2% im Plus. Ansonsten gab es wenig auffallende Kursbewegungen. In der zweiten Reihe setzte sich der Kursabschwung der SĂŒdzucker-Aktie (-0,6%) fort. Auf europĂ€ischer Sektorenebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Werte aus dem Bereich Immobilien (+1,2%) gefragt. Am Ende der Performanceskala rangierten Titel aus dem Sektor Medien mit durchschnittlichen Verlusten von 0,6%. Die Börsen in den USA tendierten am gestrigen Donnerstag nach soliden Makrodaten leicht im Plus. Der Dow Jones-Index gewann 0,1%. Auf Sektorenebene waren insbesondere Werte aus dem Energiebereich (+0,8%) gesucht, wohingegen Titel aus dem Telekomsektor (-1,6%) zu den Verlierern zĂ€hlten. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index legte nach den schwachen Vortagen um 0,4% zu. Chinesische A-Aktien notierten kurz vor Handelsschluss leicht im Plus.
