Aurelius: Das ging ganz schnell – die nächste Attacke

Heute Morgen hatten wir noch bei der Aurelius Aktie von einer trügerischen Ruhe geschrieben. Nachdem sich das Papier heute im Tagesverlauf einigermaßen halten konnte, rutscht der Aktienkurs des süddeutschen Beteiligungskonzerns im Tagesverlauf wieder ab. Aktuell liegt der Aurelius Aktienkurs bei 38,75 Euro mit 4,5 Prozent im Minus, das bisherige Tagestief ist bei 37,68 Euro notiert. Der Grund für den erneuten, diesmal im Vergleich zum vorherigen Absturz aber deutlich kleineren Kursrutsch hat einen Namen: „Gotham City Research“.
Die US-Hedgefondsadresse hat wie in der vergangenen Woche angekündigt erneut eine Short-Spekulation gegen Aurelius gestartet: Am Mittwoch wird eine neue neue Publikation von Gotham City Research in Umlauf gebracht. Erneut weist Gotham auf Interessenskonflikte hin, man hält eine Shortposition in der Aurelius Aktie. Neben bereits bekannten Vorwürfen wie den unklaren Besitzverhältnissen bzw. den Aktienbeständen des Vorstands werden weitere Fragen aufgeworfen. Gotham zweifelt vor allem die Integrität des Aurelius-Managements an, begründet unter anderem mit den unklaren Aktienpositionen der Vorstände und der Weigerung, auf Fragen diesbezüglich zu antworten. Aurelius-Chef Dirk Markus hatte dies mit rechtlichen Vorschriften begründet – eine Aussage, an deren Wahrheitsgehalt Gotham mit Verweis auf ein vermeintliches Anwaltszitat zweifelt, ohne diesen Anwalt aber namentlich zu benennen. Zudem bezweifeln die US-Amerikaner die Position Steffen Schiefers als CFO bei Aurelius.
Auch an dem Net Asset Value, den Aurelius angebt, hat die Hedgefondsadresse erhebliche Zweifel: Man traue dieser nicht, heißt es in dem heute veröffentlichten Report. Vor allem die Bewertung von Secop nimmt Gotham unter Beschuss, geht davon aus, dass die Beteiligung wertlos sein könnte, während Aurelius diese mit mehr als eine Viertel Milliarde Euro bewertet. Begründet wird der Zweifel am Net Asset Value zudem unter anderem mit der geringen Transparenz und mit Entwicklungen in der Sparte „IT Services + Systems“, wo der Net Asset Value trotz des Verkaufs von Getronics IDS im Jahr 2016 gestiegen sei. Eine weitere Frage betrifft schwedische Aktivitäten der Beteiligungsgesellschaft: Man habe diverse in den Geschäftsberichten der Jahre 2015 und 2016 aufgeführte Tochtergesellschaften in der schwedischen Version des Handelsregisters (www.bolagsverket.se) nicht auffinden können, so Gotham Research.
Zweifel an der Seriosität Gothams
Die erste Publikation des Hedgefonds zu der Beteiligungsgesellschaft hatte an der Börse für einen massiven Kursrutsch in der Aurelius Aktie geführt. Zugleich wurden aber auch Zweifel an der Seriosität der Vorwürfe laut, die Gotham erhoben hatte. Die Süddeutschen prüfen rechtliche Mittel und hatten die Argumente von Gotham City Research mit einer ausführlichen Stellungnahme aus der Welt zu schaffen versucht – die Aktie reagierte aber nur geringfügig. Was Aurelius zu Gothams Vorwürfen im Detail sagt: ...hier weiterlesen.