Heute beginnt die Woche erst richtig - Börsen-Ausblick mit Amgen, Microsoft - Nord LB

Positive Corona-Nachrichten aus China: Die Nachverfolgungs-App, die anhand des Handysignals prüft, ob sich Nutzer in einem Risikogebiet aufgehalten haben, wird nach Behördenangaben im Onlinedienst WeChat am Dienstag vom Netz gehen. Die 2020 eingeführte App war ein zentraler Bestandteil der strengen chinesischen Null-Covid-Politik. Sie war Voraussetzung für Reisen zwischen den Provinzen oder die Teilnahme an Veranstaltungen.

Die deutschen Ausfuhren nach Russland waren im Oktober deutlich rückläufig. Nach Angaben von Destatis fielen die Exporte gegenüber dem Vorjahresmonat um 59,5% auf nur noch 1,0 Mrd. EUR. Wichtigster Abnehmer deutscher Exporte blieben die USA (+26,7% auf 13,8 Mrd. EUR), nach Frankreich wurden Güter für 10,1 Mrd. EUR ausgeführt, ein Plus von 15,2%, in die Niederlande gingen Waren im Wert von 9,6 Mrd. EUR (+9,7%). Insgesamt wurden Güter im Wert von 135,3 Mrd. EUR (+11,4%) exportiert.

Die britische Wirtschaft ist im Oktober etwas stärker als erwartet gewachsen, u.a. auch durch einen zusätzlichen Arbeitstag. Wie das Statistikamt mitteilte, stieg das BIP – angeführt vom Dienstleistungssektor – um 0,5% gegenüber dem Vormonat, nachdem es im September um 0,6% geschrumpft war. Dennoch sank die Wirtschaftsleistung in den drei Monaten bis Oktober um 0,3% (Vorquartal: -0,2%).

Ausblick

Datentechnisch beginnt am heutigen Dienstag die Woche eigentlich erst so richtig: Der Blick ist gerichtet auf die Veröffentlichungen der deutschen ZEW Umfrage am Vormittag sowie der US-Konsumentenpreise am Nachmittag. Sowohl bei den ZEW-Konjunkturerwartungen als auch bei der ZEW-Lagebeurteilung erwarten wir einen deutlichen Sprung der Einschätzungen nach oben. Darauf deuteten die bereits vorliegenden Ergebnisse vom Sentix. Dennoch bleibt die Stimmung für Deutschland natürlich bei diesen extrem negativen Werten weiterhin im Keller! Die etwas höher als erwartet ausgefallenen US-Produzentenpreise haben das Risiko von ebenfalls etwas höher als prognostizierten US-Konsumentenpreisen verstärkt. Insofern muss man sich auch auf einen etwas höheren Monatswert einstellen. Ein vorhandener entlastender Basiseffekt wird dennoch die Jahresrate weiter etwas nach unten drücken können. Vor der FOMC-Sitzung am Mittwoch sind dies die letzten Datenimpulse.

Renten- und Aktienmärkte

Bei ruhigem Geschäft (es wurden kaum Konjunkturdaten veröffentlicht) haben die Kurse deutscher Bundesanleihen leichte Verluste verzeichnet. Treasuries erwischten einen verhaltenen Wochenstart. Am USRentenmarkt richten sich zunächst die Blicke auf die neuen Inflationszahlen (heute erwartet). Am Mittwoch gibt die Fed dann ihre Zinsentscheidung bekannt.

Vor den letzten Notenbank-Sitzungen in diesem Jahr haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtiger präsentiert. Der DAX gab zum Wochenauftakt um 0,5% nach. Die Aussicht auf weitere Hinweise für einen abnehmenden Preisdruck in den USA vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank lockte Anleger wieder das US-Börsen Parkett zurück.

Unternehmen

Amgen kauft den irischen Pharmakonzern Horizon Therapeutics für 27,8 Mrd. US-$ in bar. "Die Übernahme ist eine überzeugende Chance für Amgen und steht im Einklang mit der Strategie, langfristiges Wachstum durch die Bereitstellung innovativer Medikamente zu erzielen, die den Bedürfnissen von Patienten mit schweren Krankheiten gerecht werden", sagte Amgen-CEO Bradway.

Microsoft beteiligt sich um Rahmen einer langfristigen Partnerschaft mit der LSE an dem Börsenbetreiber. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, wurde eine Kooperation in den Bereichen Daten- und Analyselösungen sowie Cloud-Infrastrukturen vereinbart. Microsoft werde eine Beteiligung von rund 4% erwerben. "Diese strategische Partnerschaft ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg der LSE zum führenden globalen Finanzmarktinfrastruktur- und Datenunternehmen", wird CEO Schwimmer zitiert.

Devisen und Rohstoffe

Wie bewerten die Notenbanker die ersten Signale rückläufiger Inflationsraten? Diese Frage beschäftigt auch den EUR. Einem holprigen Start folgten zunächst Kursgewinne. Doch diese konnten im späteren Handel nicht gehalten werden.

Am Rohölmarkt scheint nach den deutlichen Preisabschlägen der vergangenen Wochen eine leichte Gegenbewegung eingesetzt zu haben. Die Ölpreise legten zu.

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