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Wirecard Aktie: Braun kämpft um Ruhe - und schafft es nicht!

08.04.2019 08:57 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Ein Bericht der „Süddeutsche Zeitung” wirft kein gutes Licht auf Wirecard und insbesondere das Management des Konzerns. Wie startet die Wirecard Aktie vor diesem Hintergrund in die neue Woche? Bild und Copyright: Wirecard.

Für die Wirecard Aktie beginnt die neue Woche mit Belastungen. Noch am Freitagabend veröffentlichte die „Süddeutsche Zeitung” einen Bericht, der im Zuge der Asien-Affäre kein gutes Licht auf die Strukturen und insbesondere das Management des DAX-notierten Unternehmens wirft. Immerhin: Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen bei der „Financial Times” ist die Reaktion der Börse auf diesen Bericht recht moderat. Aktuelle Indikationen, noch begrenzt aussagekräftig zur frühen Stunde, notieren bei 109,25/109,90 Euro. Am Freitag hatte die Wirecard Aktie den XETRA-Handel noch mit 110,90 Euro (+0,77 Prozent) verlassen - der Bericht wurde erst nach XETRA-Schluss veröffentlicht.

Der Blick in die technische Analyse der Wirecard Aktie zeigt, dass - bisher zumindest - keine großen Folgen aus dem Bericht zu sehen sind. Eine sich am Freitag anbahnende Erholungstendenz kam auch ohne neue Presseberichte schon nicht richtig in Schwung. Mit Aktienkursen für Wirecard zwischen 110,10 Euro und 111,90 Euro gerieten allerdings keine Unterstützungsmarken in Gefahr. Das muss nicht so bleiben, denn weiterhin befinden sich Unterstützungsmarken in der Nähe, die für die kurzfristige Tendenz des DAX-Titels Relevanz haben. In den letzten Handelstagen waren es die sich überlappenden Unterstützungen bei 107,00/108,80 Euro (Gap) und um 106,10/107,85 Euro, die eine Abwärtsbewegung aufhielten, die wenige Tage zuvor nach der Erholungsrallye auf 130,35 Euro gestartet war. Die Zone wird durch weitere Unterstützungsmarken um 103,15/104,85 Euro ergänzt.

Im Falle neuer Verkaufssignale an diesen Marken wird es brenzlig: In einem solchen Szenario könnte sich der Fokus sogar noch einmal in Richtung der sehr starken Unterstützungszone bei 85,40/86,00 Euro verschieben. Hier befinden sich zwei Crash-Tiefs der Wirecard Aktie - zum einen aus dem Februar 2018, zum anderen aus den Folgen der weiter schwelenden Asien-Affäre, die Ende Januar mit einem ersten Bericht in der „Financial Times” über die Wirecard Aktie kam. Zwischenunterstützungen auf dem Weg in Richtung 85,40/86,00 Euro finden sich im Breakfall wohl um 99,20/101,00 Euro und 93,10/95,30 Euro.

Gelingt es der Wirecard Aktie dagegen, die aktuell im Blickpunkt liegenden charttechnischen Unterstützungen zu halten, könnte ein neuer Erholungsversuch anstehen. Eine erste Widerstandszone liegt oberhalb von 113,80 Euro mit der altbekannten Kernzone bei 114,40/115,50 Euro. Kommt es zum ausbruch hierüber, wären Hindernisse in einer Zone von 123,50/124,10 Euro über 127,70/128,80 Euro bis auf 130,35 Euro die nächsten möglichen Ziele. Übergeordnet träfe eine weitergehende Erholungsbewegung anschließend um 148,00/149,50 Euro auf starken Widerstand. Vorher wären allerdings noch kleinere Widerstandsbereiche um 134,15/136,50 Euro und um 141,75/142,70 Euro zu überwinden.

Hier noch einmal unser gestriger Bericht zu Wirecard und dem neuen Kapital in der Asien-Affäre.

Wirecard Aktie: Neue Aufregung um die Asien-Affäre

Schon seit Anfang Februar versucht Wirecard-Chef Markus Braun, die „Affäre” um fragwürdige Geschäftspraktiken im Asien-Geschäft für beendet zu erklären. Bisher erfolglos: An der Börse und in den Medien ist das Thema, zuerst Ende Januar von der „Financial Times” aufgebracht, weiter äußerst präsent. Der Aktienkurs von Wirecard notiert weit unter dem Niveau, das Ende Januar zu sehen war - doch das ist nicht so überraschend - an der Börse baut sich verloren gegangenen Vertrauen nur langsam wieder auf.

Das jüngste Statement des Konzernchefs in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv, mit dem Braun die Affäre abhaken wollte, dürfte sich ebenfalls als voreilig erweisen. Da ist unter anderem die anstehende Vorlage der Bilanz für 2018 am 25. April, am 18. April läuft das Verbot der BAFin zum Aufbau neuer Netto-Leerverkaufspositionen aus und nicht zuletzt spielen die weiter laufenden Ermittlungen der Behörden in Singapur eine gewichtige Rolle. Die Behörden gehen einer ganzen Reihe von Vorwürfen nach und sichten Berge von Aktien, die man aus den Wirecard-Büros in dem Stadtstaat geholt hat - Ende offen.

Neue Aufregung könnte nun ein Bericht in der „Süddeutsche Zeitung” zu Wirecard schüren. Alles in Allem enthält der schon am Freitagabend veröffentlichte Bericht zwar viel Bekanntes, dennoch wirft er ein alles andere als gutes Licht auf das Geschäftsgebaren bei Wirecard. Insbesondere die Rolle des Wirecard-Managements in der Affäre ist laut dem Bericht von zweifelhafter Natur: Das Engagement, die fragwürdigen Geschäfte in Asien aufzuklären und hieraus Konsequenzen zu ziehen, war dem Bericht zufolge enorm begrenzt. Das passt zur Whistleblowergeschichte rund um Wirecard könnte in der nächsten Zeit die Rolle des Konzernmanagements an der Börse noch einmal zu einem Thema werden lassen - trotz der entlastenden bisherigen Untersuchungen der von Wirecard beauftragten Anwaltskanzlei Rajah & Tann.

Wirecards undurchsichtige Kommunikationsstrategie

In der Affäre bleibt die Kommunikationsstrategie des Unternehmens undurchsichtig. Wiesen die Süddeutschen zunächst alle Berichte der „Financial Times” pauschal zurück, man sprach unter anderem von falschen, irreführenden und verleumderischen Vorwürfen, so hat sich längst gezeigt, dass es Ungereimtheiten im Asien-Geschäft gibt - im Zentrum die Asien-Zentrale in Singapur. Seitdem versucht man in der Konzernzentrale vor allem, das starke operative Geschäft in den Vordergrund zu schieben und die Affäre mit den Neuigkeiten von den Rajah&Tann-Untersuchungen für beendet zu erklären.

Doch das wird nicht reichen. Nach dem bisherigen Stand der Dinge ist das Volumen der Ungereimtheiten zwar klein im Vergleich zum Volumen, das Wirecard jährlich als Umsatz verzeichnet. Doch wieder einmal dürften sich Kritiker des Unternehmens in ihrem Vorwurf bestätigt sehen, dass der DAX-Konzern intransparent ist und man enorme Schwierigkeiten hat, das stürmische Wachstum zu managen. Wirecard-Chef Braun hat im n-tv-Interview immerhin zusätzliche Transparenz auf der Bilanzpressekonferenz versprochen. An der Börse wird man nun erst recht genau hinschauen: Wirecard muss liefern.

Lesen Sie mehr zum Thema Wirecard im Bericht vom 05.04.2019

Wirecard Aktie nach dem „FT”-Crash: Vertrauen wächst langsam

Noch knapp drei Wochen, dann ist die Börse in Sachen Wirecard Aktie schlauer. Am 25.4. Wird das Unternehmen die Bilanz für 2018 vorlegen. In einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv hat Wirecard-Chef Markus Braun zusätzliche Transparenz für die Bilanzpressekonferenz versprochen. Man darf gespannt sein, was das Unternehmen darunter versteht, da Braun hierzu keine Details nannte und sich auch sonst vor allem in Allgemeinplätze flüchtete - seine meistgebrauchten Aussagen betrafen ein starkes operatives Geschäft sowie die Behauptung, dass die Ende Januar durch die Berichte in der „Financial Times” aufgekommenen Probleme abgehakt seien.Nun, das sagte Braun allerdings auch schon Anfang Februar in einer Telefonkonferenz und der Blick auf die Wirecard Aktie zeigt, dass bis dato nichts abgehakt ist. Tatsächlich notiert die Wirecard Aktie trotz des Gutachtens der Anwaltskanzlei Rajah & Tann, das Wirecard partiell von den Vorwürfen entlastet, derzeit sogar tiefer ... diese News weiterlesen!

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