Evonik: Schlapper Ausblick lässt Aktienkurs einbrechen
Der Evonik-Konzern hat am Donnerstag einige Nachrichten vorgelegt – unter anderem die Zahlen für 2015. Der Umsatz des MDAX-notierten Unternehmens ist im vergangenen Jahr von 12,92 Milliarden Euro auf 13,51 Milliarden Euro geklettert. Vor Zinsen und Steuern weist der Konzern auf bereinigter Basis einen Gewinnanstieg von 1,26 Milliarden Euro auf 1,75 Milliarden Euro aus. Der ausgewiesene Konzerngewinn unter dem Strich erhöht sich von 568 Millionen Euro auf 991 Millionen Euro.
Aktionäre sollen aufgrund der Entwicklung eine erhöhte Ausschüttung erhalten. Die Dividende soll von 1,00 Euro auf 1,15 Euro klettern, kündigt Evonik am Donnerstag an. „„Der hohe operative Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr erlaubt diese deutliche Anhebung der Dividende, ohne die ehrgeizigen Wachstumsziele des Unternehmens zu beeinträchtigen“, sagt Konzernchef Klaus Engel. Für 2016 stellt Evonik einen leichten Umsatzrückgang sowie ein EBITDA zwischen 2,0 und 2,2 Milliarden Euro in Aussicht – 2015 hatte man hier 2,47 Milliarden Euro erzielt. Rückläufige Preise werden die Entwicklung belasten, heißt es aus der Zentrale der Gesellschaft.
Der schwache Ausblick sorgt für reichlich Druck auf den Aktienkurs: Die Evonik Aktie notiert am Donnerstag bei "/image/pfeil-unten.png" alt="Aktienkursverluste" title="Aktienkursverluste" class="pfeile" /> 24,89 Euro mit 12 Prozent im Minus.
Evonik meldet Zukauf und Investitionen
Für das weitere Wachstum wird Evonik unter anderem in Asien investieren. In Singapur soll eine Anlage zur Herstellung der Aminosäure DL-Methionin entstehen und 2019 in Betrieb gehen. Die Jahreskapazität werde bei 150.000 Tonnen liegen, kündigt das Unternehmen an. „Die Evonik-Gremien haben jetzt die Basisplanung genehmigt“, heißt es am Donnerstag. Für den Ausbau der Aktivitäten in Österreich stellt die Gesellschaft ein Investitionsvolumen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zur Verfügung. Mit dem Geld sollen am Standort in Lenzing/Schörfling die Produktionskapazitäten für Hohlfasermembranmodule verdoppelt werden, so Evonik.
Zudem meldet das MDAX-Mitglied eine Übernahme in Norwegen. Man kaufe zum 3. März 2016 die Firma MedPalett AS mit Sitz in Sandnes, teilt Evonik mit. Die neue Tochtergesellschaft sei auf anthocyanhaltige Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert. Finanzielle Details zur Übernahme nennt das Unternehmen nicht, zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.