Steinhoff Aktie: Auch die Commerzbank bekommt Ärger
Mit den Gläubiger-Stillhalteabkommen hat Steinhoff International sich zwar erst einmal Luft verschafft und eine bestehende große Insolvenzgefahr gebannt. Doch saniert ist der Konzern damit noch lange nicht. Während derzeit für Anleger völlig im Dunkeln liegt, welche konkreten Sanierungsschritte Steihoff International unternehmen will, gerät ein Faktor in den Blickpunkt, der in den vielen Diskussionen rund um den von einem Bilanzskandal geschüttelten Konzern bisher nur wenig beachtet wurde: Eine Klagewelle.
Die Kanzlei Tilp hat in Südafrika eine Sammelklage eingereicht und weiß laut Informationen von NDR und Süddeutscher Zeitung mehr als 800 Steinhoff-Aktionäre hinter sich. „Verklagt sind mehr als 60 Personen und Unternehmen, darunter frühere Manager und mehrere beteiligte Firmen”, heißt es in dem Bericht. Betroffen ist unter anderem auch die Commerzbank, die beim Börsengang von Steinhoff in Frankfurt an der Spitze des Bankenkonsortiums stand. Die Klage soll die Atem beraubende Summe von rund 12 Milliarden Euro umfassen, heißt es, Ende offen. Derzeit wird die Klage am High Court in Johannesburg erst einmal geprüft. Ein Verfahren dürfte sich lange hinziehen, stellt aber einen neuen Unsicherheitsfaktor für die Gesellschaft dar. Bisher gibt es von Steinhoff International dazu keinen Kommentar.
Derweil hat sich beim Aktienkurs des Konzerns wenig verändert. Gestern ging der Titel mit 0,152 Euro und einem leichten Verlust aus dem Handel, aktuell notieren die Indikationen minimal darunter. Charttechnisch bleibt die Lage für Steinhoffs Aktienkurs wie zuletzt von uns skizziert: Ein Zwischenhindernis um 0,165/0,168 Euro wurde nach dem Abprall bei 0,148/0,152 Euro bisher nicht getestet. Ein Ausbruch hierüber könnte neuen Tradingimpulse setzten. Um 0,177/0,180 Euro sowie bei 0,197/0,202 Euro und um 0,219/0,225 Euro wären weitere charttechnische Hinderniszonen für Steinhoffs Aktienkurs zu sehen.
Nach unten hin bleiben bei der Steinhoff Aktie zunächst aber erst einmal 0,148/0,152 Euro sowie ein „Not-Halt” bei 0,144 Euro im Blickpunkt. Neue Verkaufssignale an dieser Stelle könnten die Steinhoff Aktie dann schnell in Richtung 0,135 Euro und 0,123/0,127 Euro fallen lassen.