Raiffeisen: Alcoa, Anleihen Österreich sowie Malta und FOMC im Blickpunkt
Alcoa über LYNX Broker handelnÖsterreich stockte gestern erfolgreich eine 10-jährige Bundesanleihe auf (AT0000A185T1). Es wurden EUR 1,1 Mrd. zu einer durchschnittlichen Emissionsrendite von 1,087 % begeben. 93,3 % des Emissionsvolumens ging dabei an ausländische Anleger. Der ESM platzierte gestern 3-monatige Schatzanweisungen (EU000A1U98M9) mit einem Volumen von knapp EUR 1 Mrd. Das Angebot war dreifach überzeichnet. Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei -0,065 %. Heute wird Deutschland eine 5-jährige Anleihe (DE0001141703) aufstocken. Geplant ist ein Volumen von rund EUR 4 Mrd. Die Emissionsrendite dürfte nur knapp im positiven Bereich liegen. Malta plant die Begebung von Schatzanweisungen. Relevante Konjunkturdaten stehen heute keine auf dem Programm. Am Abend (MEZ) wird das Sitzungsprotokoll der jüngsten FOMC Zinsentscheidung vom 17. September veröffentlicht. Interessant wird insbesondere sein, ob sich der gewisse Widerspruch zwischen den neuen Projektionen der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses hinsichtlich der erwarteten Leitzinsentwicklung und den Aussagen von Fed Präsidentin Yellen etwas lösen wird, die diese Projektionen auffallend als nicht sonderlich bedeutsam abtat. Der Euro hat den freien Fall zum Dollar offensichtlich gestoppt. Trotz schwacher Konjunkturdaten aus dem Euroraum und guter Daten aus den USA hat sich der Wechselkurs bei 1,26 EUR/USD eingependelt. Mittelfristig gehen wir aber weiterhin von einer spürbar schwächeren Gemeinschaftswährung aus.
Aktienmärkte
Gestern setzte sich die Schwäche bei US-Aktienindizes fort. Gründe dafür waren der ernüchternde Weltwirtschaftsausblick des IWF und enttäuschende deutsche Industrieproduktionsdaten. Am stärksten erwischte es dabei einmal mehr das Small Cap-Segment. Der hauptsächlich gering kapitalisierte Unternehmen beinhaltende Russell 2000 hat damit seit dem Jahreshöchststand bereits mehr als 10 % korrigiert. Unter Druck ist auch der Ölpreis, das Fass Brent notiert aktuell so tief wie zuletzt Mitte 2012. Nachbörslich eröffnete dann Yum! Brands die Berichtssaison. Der Fast Food-Konzern (u.a. KFC, Pizza Hut, Taco Bell) reduzierte die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr aufgrund eines Lebensmittelskandals in China. Nach Börsenschluss präsentiert heute das Aluminiumunternehmen Alcoa sein Zahlenwerk. Von der US-Berichtssaison insgesamt erwarten wir uns angesichts moderater Q3-Gewinnwachstums-Erwartungen (S&P 500: 4,9 %) mehrheitlich positive Überraschungen und damit Rückenwind für die Aktienmärkte. An der Tokioter Börse regiert heute ebenso Abgabedruck und auch an den europäischen Börsenplätzen zeichnet sich nach aktuellen Futures-Indikationen ein negativer Handelsbeginn ab.
Credit-Märkte
Momentan werden lange bis sehr lange laufende Anleihen am Credit Markt platziert. So preiste die spanische Telefonica (Baa2/BBB/BBB+) gestern eine EUR 800 Mio. Anleihe (Kupon: 2,932 %, Laufzeit: 15 Jahre) zu MS+138 BP. Das Orderbuch war um den Faktor 4,125x überzeichnet. Die Sparkasse KölnBonn emittierte einen zehnjährigen Pfandbrief mit einer Risikoprämie von 0 (Null) BP über Mid-Swap (Rating: Aaa, Kupon: 1,125 %). Die nicht geratete voestalpine plant die Emission einer EUR 300 Mio. Anleihe mit sieben oder achtjähriger Laufzeit. Nach dem gestrigen Investoren-Call lassen die ersten Pricing-Indikationen auf eine Risikoprämie im mittleren 100 BP Bereich über Mid-Swap schließen.
China
Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor (September) fiel von 54,1 auf 53,5 zurück, liegt damit aber immer noch deutlich über dem durchschnittlichen Niveau des bisherigen Jahresverlaufs. Die chinesischen Aktienmärkte notieren weiterhin uneinheitlich. Festland-Chinas Börsen liegen heute neuerlich deutlich im Plus, wobei vor allem die Hoffnung auf eine Erholung des Immobiliensektors nach der Lockerung der Beschränkungen für den Kauf von Zweitwohnungen als Begründung dienen. Hongkongs Börse bleibt dagegen von politischer Unsicherheit überschattet und notiert auch heute wieder im Minus.
Zentral- und Osteuropa
- Der russische Rubel steht weiterhin unter Druck
- Wenn der geldpolitische Ausschuss der polnischen Notenbank heute nur eine Leitzinssenkung um 25 BP vornimmt, könnte sich unter den Marktteilnehmern eine gewisse Enttäuschung verbreiten
- Schwächere Daten zur Wirtschaftsleistung in Deutschland und manchen CEELändern dürften den Anleihen- und Eurobondmärkten Unterstützung bieten
Kolumne