Raiffeisen: Alcoa, Royal Dutch, Griechenland und Staatsanleihen im Blickpunkt
Aus dem gestern Abend veröffentlichten Protokoll der letzten FOMC Sitzung (17. - 18. März) geht erwartungsgemäß hervor, dass keine Einigkeit im FOMC hinsichtlich des Zeitpunktes der ersten Zinsanhebung besteht. Während einige Teilnehmer einen Zinsschritt im Juni für angebracht halten, wollen andere Teilnehmer erst die Effekte der USD-Aufwertung und des niedrigen Ölpreises abwarten. Neue Informationen enthielt das Protokoll somit nicht, der Markt fasse es jedoch trotzdem eher „falkenhaft“ auf, so legte der USD gegenüber dem EUR nach der Veröffentlichung leicht zu. Datenseitig fielen die heute bereits veröffentlichten Zahlen zur deutschen Industrieproduktion eher schwach aus. Zwar konnte im Februar mit +0,2 % p.m. die Konsenserwartung leicht übertroffen werden, allerdings wurde der Vormonatswert deutlich (von +0,6 % auf -0,4 %) nach unten revidiert. Bei dem gestrigen Treffen zwischen Tsipras und Putin in Moskau konnte der griechische Ministerpräsident lediglich vage Absichtserklärungen für eine verstärkte Kooperation beider Länder erreichen. Heute steht für Griechenland die Rückzahlung fällig werdender IWF-Kredite in Höhe von EUR 450 Mio. an. Auf dem Primärmarkt konnten die Hellenen gestern erfolgreich sechsmonatige Geldmarktpapiere (EUR 1,14 Mrd.) überrollen. Sowohl die Emissionsrendite (2,97%) als auch die Nachfrage (Bid to cover ratio: 1,3) gestalteten sich unverändert verglichen mit der vorangegangenen Auktion. Deutschland stocke eine im März 2017 fällig werdende Anleihe um EUR 3,3 Mrd. auf. Bei nahezu unveränderter Nachfrage rutschte die Emissionsrendite erwartungsgemäß noch weiter ins negative Terrain (-0,28 % ggü. -0,24 % zuvor). Heute beabsichtigt Spanien, 2017, 2025 und 2044 fällig werdende Anleihen zu begeben.
Aktienmärkte
Hauptnachricht des gestrigen Tages war die Ankündigung von Royal Dutch/Shell den britischen Gaskonzern BG für umgerechnet rund EUR 64 Mrd. Übernehmen zu wollen. Dies beflügelte den europäischen Öl- und Gassektor. Wichtige US-Aktienindizes notierten gestern leicht fester, die Veröffentlichung der Fed-Protokolle sorgte hier nur kurze Zeit für Verunsicherung. Spiegelverkehrt zur Entwicklung in Europa bildete der Energiesektor in den USA allerdings gestern das Schlusslicht. Auf die Stimmung drückte hier der durch einen starken Anstieg der Lagerdaten verursachte Rückgang des Ölpreises. Nachbörslich erfolgte dann der inoffizielle Start zur US-Berichtssaison für das erste Quartal. Der Aluminiumkonzern Alcoa blieb dabei mit seiner Umsatzentwicklung leicht hinter dem Analystenkonsens zurück. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn übertraf hingegen den Mittelwert der Analystenschätzungen. An wichtigen asiatischen Börsen geht es heute weiter aufwärts. Der japanische Nikkei 225 markiert dabei den höchsten Stand seit 15 Jahren. Auch an der Börse in Hong Kong setzt sich die jüngste Rally fort. An den europäischen Börsenplätzen deuten die aktuellen Futures-Indikationen auf einen leicht positiven Handelsbeginn hin.
Credit
In einem positiven Marktumfeld haben gestern mehrere Unternehmen Anleihen angekündigt bzw. platziert. So hat unter anderem Unibail-Rodamco (A/A) zwei Tranchen zu jeweils EUR 500 Mio. (A: 10J, MS+50 BP; B: 15J, MS+75 BP) emittiert. Die EUR 750 Mio. Anleihe (A-, 8J) von Klepierre wurde zu MS+65 BP platziert. Österreichische Non-Financial Unternehmen zeigen sich im laufenden Jahr im Gegensatz zum Gesamtmarkt relativ zurückhaltend mit Neuemissionen. So hat neben der Erdöl-Lagergesellschaft nur die Strabag eine EUR Anleihe emittiert. Mit der geplanten Emission der S IMMO AG (kein Rating) Anleihe könnte sich dies jedoch ändern. Das Unternehmen veranstaltet am 14. April einen Conference-Call und dürfte im Anschluss, je nach Marktbedingungen, eine Senior Anleihe platzieren.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Verbesserung am Arbeitsmarkt erwartet
- CZ: VPI-Inflationsbeschleunigung (% p.a.) wahrscheinlich
- PL: Heute Anleiheauktion inmitten eines noch stärkeren PLN
- RO: Der heutige Fokus liegt auf der Industrieproduktion